Für den ersten Test krallten wir uns den 350h, also den normalen Hybrid ohne Ansteck-Option – das freilich in der (2450 Euro teureren) Allrad-Variante, bei der ein zusätzlicher E-Motor an der Hinterachse für mehr Traktion sorgt. Ist diese Version eine gute Wahl? Grundsätzlich ja, doch eigentlich muss man beim neuen Lexus NX eine Empfehlung für den 450h+ aussprechen. Dank null Prozent NoVA hält sich bei der getesteten „Luxury Line“ dessen Preisaufschlag mit 3650 Euro in Grenzen (zumal in dieser Liga), und beim Kofferraum müssen trotz größerer Batterie keine Abstriche gemacht werden. Auch beschleunigt der PHEV besser, ist bei der Steuer günstiger und braucht weniger Sprit – vor allem, wenn er brav angesteckt wird. Einzige Einschränkung: Ein Panorama-Glasdach gibt es bei ihm nicht – angesichts der generell geringen Kopffreiheit kein Nachteil.
Fahrwerk & Traktion – Komfortabel ausgelegt, in flotten Kurven dennoch nur leichte Karosserie-Bewegungen, die zarten Lastwechsel-Reaktionen hat das reaktionsschnelle ESP gut im Griff. Keine Traktions-Probleme. Bremsen fein zu dosieren. Die leichtgängige Lenkung vermittelt ausreichend Fahrbahn-Kontakt.
Bedienung & Multimedia – Gute Sitzposition, dem Gestühl fehlt es aber an Seitenhalt und Schenkelauflage. Softtouch-Tasten für Türen und am Lenkrad besser gelöst als anderswo. Fein: Lenkrad und Sitz ziehen sich zum bequemeren Ein- und Ausstieg zurück. Nach etwas Gewöhnung gute Bedienung des Multimediasystems, dazu genug echte Knöpfe und Drehregler. (Kabellose) Smartphone-Anbindung & induktives Handyladen Serie. Genug Ablagen, feiner digitaler Innenspiegel.
Innen- & Kofferraum – Bis auf die (auch durch das optionale Panorama-dach) eingeschränkte Kopffreiheit gutes Passagier-Platzangebot. Der Kofferraum ist groß genug und verfügt über Kleinzeugfächer unterm Boden – legt man die neigungsverstellbaren 2:1-Fondlehne um, entsteht keine Stufe. Mittelmäßig hohe Ladekante.
Dran & Drin – In der Top-Version „Luxury Line“ praktisch lückenlos bestückt, bei der über 10.000 Euro günstigeren „Executive Line“ muss man u.a. auf Headup-Display, HiFi-Sound, Lederpolsterung, Sitzklimatisierung vorne und Sitzheizung hinten sowie Lenkrad-Heizung verzichten. Feine Materialien, solide verarbeitet.
Schutz & Sicherheit – Überdurchschnittliches Airbag-Aufkommen, fünf Sterne beim NCAP-Crashtest – dazu sind bei der „Luxury Line“ praktisch alle gängigen Assistenzsysteme Serie.
Preis & Kosten – Richtig teuer, Ford Kuga und Honda CR-V sowie Plattform-Bruder Toyota RAV4 sind dramatisch billiger, wenn auch nicht so gut ausgestattet. Im Konkurrenz-Vergleich mittelmäßige Garantie. Sehr dünnes Werkstatt-Netz, Jahresservice Pflicht. Verbrauch durchaus attraktiv, vor allem innerorts.