Um es auf die Spitze zu treiben, müsste man den Fabia Combi RS mit Stahlfelgen und Zierkappen ausrüsten. Denn eigentlich ist er der legitime Nachfolger des Einser-Golf GTI. Und nicht der Polo GTI, nicht der Seat Cupra und auch nicht der Golf GTI. Denn dem unscheinbaren Klein-Kombi aus Böhmen sieht man die 180 PS einfach nicht an.
Genau darin liegt auch sein Reiz: der Überraschungseffekt, den schnöde Radkappen noch unterstreichen würden. Hier gibt es noch verdutzte Gesichter im Rückspiegel. Diesen Charme des Unerwarteten haben andere Konzern-Sportler nicht mehr. Mehr noch: Dank längerem Heck liegt der Fabia Combi RS ruhiger als der gleich teure Polo GTI und hat noch dazu einen deutlich größeren Kofferraum.
Was 1976 den ersten GTI auszeichnete, reicht dem Fabia RS heute noch zu Ruhm und Ehre. Allerdings haben sich die Zeiten geändert: Während man in den sportlichen 70ern alles den Fahrleistungen unterordnete, ist heute ein anderer Punkt wichtiger als je zuvor: das Image. Und da hinkt der Fabia den GTD, GTI und TSI (noch) empfindlich hinterher.
Fahren & Fühlen – Der 1400er-Turbo-Benziner hängt spontan am Gas, bleibt akustisch erträglich und liefert feine Fahrleistungen. Das obligate DSG-Getriebe schaltet sanft und souverän. Präzise Lenkung, straff abgestimmtes Fahrwerk mit sanfter Untersteuer-Neigung. Bremsen zu weich zu doesiereb. Traktion nicht immer ausreichend. Bequeme Sitze, ausreichend konturiert, etwas zu weich.
Platz & Nutz – Platzangebot im Klassenschnitt, beim Laderaum-Volumen sogar drüber. Zum Umklappen der 2:1-Fondbank müssen die Kopfstützen runter. Im Kofferraumboden bleibt eine Stufe. Praktisch: Laderaumabdeckung rollt sich auf Knopfdruck auf. Unpraktisch: Tankdeckel nur mit Schlüssel zu sperren. Gute Karosserie-Übersicht, fehlerfreie Ergonomie, tadellose Sitzposition.
Dran & Drin – Als Topmodell ab Werk schon ordentlich ausgestattet. Die übersichtliche Aufpreis-Liste enthält diverse Luxus-Gimmicks zu günstigen Tarifen. Verarbeitung topp, Material-Qualität durchschnittlich. Zurückhaltend dynamischer Auftritt. Nicht zu haben: Xenon-Licht und Schaltgetriebe.
Sicher & Grün – Klassenübliche Anzahl an Airbags und E-Fahrhilfen, ESP, Reifendruckkontrolle ab Werk. Kopfairbags und dritte Fond-Kopfstütze gegen Aufpreis. Verbrauch in Anbetracht der Fahrleistungen tadellos.
Preis & Kosten – Der Fabia Combi RS hat keine Mitbewerber, Klein-Kombis vom Schlage Renault Clio, Peugeot 207 oder Seat Ibiza haben maximal rund 100 PS. Zwei Jahre Garantie, zwölf gegen Durchrosten, lebenslanger Mobilitäts-Schutz bei Service-Treue. Werthaltungs-Prognose eher düster.
R4, 16V, Turbo plus Kompressor, 1390 ccm, 132 kW (180 PS) bei 6200/min, max. Drehmoment 250 Nm bei 2000–4500/min, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4276/1642/1494 mm, Radstand 2454 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,0 m, Reifendimension 205/40 R 17, Tankinhalt 45 l, Reichweite 650 km, Kofferraumvolumen 505–1485 l, Leergewicht 1238 kg, zul. Gesamtgewicht 1713 kg, max. Anh.-Last –, 0–100 km/h 7,3 sec, Spitze 226 km/h, Steuer (jährl.) € 712,80, Werkstätten in Österreich xx, Service verschleißabhängig (mind. alle 2 Jahre), Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 7,7/5,2/6,2 l, Testverbrauch 7,1 l ROZ 98, CO2 (Norm/Test) 148/170 g/km
Front- und vordere Seitenairbags, ESP, Bremsassistent, Isofix, Klimaautomatik, CD-Radio mit 8 LS, E-Fensterheber v, beheizbare E-Außenspiegel, längs- und höhenverstellbares Multifunktions-Lederlenkrad, Sportsitze (fahrerseitig höhenverstellbar), LED-Tagfahrlicht, Tempomat, FB-Zentralsperre, 2:1 geteilte Fondbank, Aluräder etc.
Beifahrerairbag abschaltbar € 50,–, Alarmanlage € 230,–, Abbiegelicht € 105,– (inkl. Kurvenlicht € 300,–), Nebelscheinwerfer inkl. Abbiegelicht (Entfall LED-Tagfahrlicht) € 105,–, Scheinwerferreinigungsanlage € 95,–, Navigationssystem € 590,–, Metallic-Lack € 400,–, E-Fensterheber h € 180,–, Bluetooth-Freisprecheinr. € 290,– (Lenkrad-FB dazu € 20,–), Einparkhilfe h € 275,–, dritte Fond-Kopfstütze € 30,–, Scheibenwaschdüsen beheizbar € 20,–, E-Glas-Schiebedach € 530,–, Sitzheizung v € 250,–, Seitenschutzleisten unlackiert € 30,– etc.