Genau darin liegt auch sein Reiz: der Überraschungseffekt, den schnöde Radkappen noch unterstreichen würden. Hier gibt es noch verdutzte Gesichter im Rückspiegel. Diesen Charme des Unerwarteten haben andere Konzern-Sportler nicht mehr. Mehr noch: Dank längerem Heck liegt der Fabia Combi RS ruhiger als der gleich teure Polo GTI und hat noch dazu einen deutlich größeren Kofferraum.
Was 1976 den ersten GTI auszeichnete, reicht dem Fabia RS heute noch zu Ruhm und Ehre. Allerdings haben sich die Zeiten geändert: Während man in den sportlichen 70ern alles den Fahrleistungen unterordnete, ist heute ein anderer Punkt wichtiger als je zuvor: das Image. Und da hinkt der Fabia den GTD, GTI und TSI (noch) empfindlich hinterher.
Platz & Nutz – Platzangebot im Klassenschnitt, beim Laderaum-Volumen sogar drüber. Zum Umklappen der 2:1-Fondbank müssen die Kopfstützen runter. Im Kofferraumboden bleibt eine Stufe. Praktisch: Laderaumabdeckung rollt sich auf Knopfdruck auf. Unpraktisch: Tankdeckel nur mit Schlüssel zu sperren. Gute Karosserie-Übersicht, fehlerfreie Ergonomie, tadellose Sitzposition.
Dran & Drin – Als Topmodell ab Werk schon ordentlich ausgestattet. Die übersichtliche Aufpreis-Liste enthält diverse Luxus-Gimmicks zu günstigen Tarifen. Verarbeitung topp, Material-Qualität durchschnittlich. Zurückhaltend dynamischer Auftritt. Nicht zu haben: Xenon-Licht und Schaltgetriebe.
Sicher & Grün – Klassenübliche Anzahl an Airbags und E-Fahrhilfen, ESP, Reifendruckkontrolle ab Werk. Kopfairbags und dritte Fond-Kopfstütze gegen Aufpreis. Verbrauch in Anbetracht der Fahrleistungen tadellos.
Preis & Kosten – Der Fabia Combi RS hat keine Mitbewerber, Klein-Kombis vom Schlage Renault Clio, Peugeot 207 oder Seat Ibiza haben maximal rund 100 PS. Zwei Jahre Garantie, zwölf gegen Durchrosten, lebenslanger Mobilitäts-Schutz bei Service-Treue. Werthaltungs-Prognose eher düster.