Motorisch halten sich die Verbesserungen zum Golf VII in Grenzen, am Zettel steht ein Plus von lediglich 10 PS und 20 Nm. Doch das aktive Hinterachs-Differenzial ermöglicht nun Torque Vectoring und damit ein wunderbar neutrales Fahrverhalten – außer im Drift-Modus des R-Performance Pakets (siehe Liste), da wird mehr Kraft ans kurvenäußere Rad geschickt, samt legererem ESP-Eingriff. Dazu gibt es einen Nürburgring-Modus, der auf die Anforderungen der legendären Rennstrecke in der Eifel abgestimmt ist. In der „grünen Hölle“ bilanziert das neue Spitzenmodell übrigens mit 7:51 Minuten exakt 19 Sekunden schneller als der Vorgänger – bei Verbesserungen wie diesen können R-Fans gnädig über die Verschlechterungen in Sachen Bedienung hinwegsehen.
Fahrwerk & Traktion – Die fein justierbaren Adaptiv-Dämpfer um 1103 Euro sind eine gute Investition, im Komfort-Modus ist der R damit erstaunlich bandscheiben-freundlich. Top-Traktion, feinfühlig-agile Lenkung, 1A-Bremsen. Ziemlich hoher Kurvenspeed möglich, im Grenzbereich sehr neutral (kaum Lastwechsel-anfällig), durch Gasstöße ist das Heck aber zu bewegen, zumal im Drift-Modus. Super-Bremsen.
Bedienung & Multimedia – 1A-Sitzposition, gut ablesbare und vielfach konfigurierbare Digital-Instrumente. Die Bedienung ist teilweise mühsam ob Softtouch-Tasten (v. a. am Lenkrad) und Slidern statt klassischen Knöpfen und Drehreglern. Sprachsteuerung mittelmäßig. Kabelloses Smartphone-Spiegeln und induktives Handyladen Serie. Genug Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Gutes Platzangebot vorne wie hinten, auch das Volumen des gut nutzbaren Kofferraums rangiert im oberen Segment-Bereich – ist der doppelte Ladeboden in der höheren Position, bleibt die Ladefläche eben. Plus: Ski-Durchreiche.
Dran & Drin – Feine Mitgift in Sachen Sport-Aufputz, Aufholfbedarf bei den Komfort-Extras – kein Problem mit der recht langen Optionen-Liste. Fast durchgehend hochwertige Materialien, klapperfreie Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Das herkömmliche Airbag-Aufkommen kann man gegen Aufpreis um klassenunübliche Fond-Seitenairbags erweitern, das gute Angebot an E-Helfern um einen Spurwechsel-Assistenten.
Preis & Kosten – Der Audi S3 ist etwas schwächer und billiger, eine Spur teurer ist der BMW M135i, spürbar kostspieliger der Mercedes-AMG A 35. Deutlich günstiger: die frontgetriebenen Cupra Leon und Honda Civic Type R. Die Zweijahres-Garantie kann man ab 299 Euro auf fünf Jahre verlängern. Verbrauch OK. Lange Service-Intervalle, sehr dichtes Werkstatt-Netz.