Alle scheinen SUV zu fahren, das zeigt zumindest ein Blick auf die Straßen und ZulasÂsungsÂstatisÂtiÂken. Und wenn nicht, dann träumen sie zumindest davon. Wer heute indiÂviduell sein möchte, der tut das nach dem Willen des Marketings am besten mit einem SUV-CouÂpé. Doch das wird diesem Beinamen allein schon ob der AnÂzahl der PforÂten nie geÂrecht und tritt den Nimbus des eleganten Zweitürers mit dicken Rädern. Doch es gibt sie noch, die echÂten, flachen VierÂsitzer-Coupés – und mit ihnen lässt sich nach wie vor auf eleÂgante Weise geÂschmackÂvolle Individualität insÂzeÂnieren, um nicht zu schreiÂben: deÂmonsÂtrieren.
Nehmen wir nur die „großen Drei“. Audi A5, BMW 4er, Mercedes C Coupé – warum nicht einmal LiÂmouÂsine, Kombi und SUV beiseite lassen und stattdessen etwas richtig ÂCooles fahrÂen? Die Kinder sind eh längst aus dem Haus – und wenn nicht, ohnehin lieber ÂalÂÂlein unterÂwegs. Und so ein flacher Kofferraum sowie ein schlecht zugänglicher Fond haben auch Vorteile: DaÂmit wird man von Familie & Freunden nicht permanent als ÂPersonen- und Lasten-TransÂporÂter missbraucht.
Natürlich ist eine lange Coupé-Tür in engen Parklücken hinderlich. Selbstverständlich ist der Einstieg unbequemer. Und logischerweise ist der Verkehrsüberblick nicht gerade gut – besonders wenn alle rundherum in SUVs thronen. Doch das darf kein ArguÂÂÂment sein, schließlich wirft auch niemand ein, dass es sich auf einem Ball im JogÂgingÂanÂzug besser tanÂÂzen würde als im Frack. Mit einem Coupé zeigt man, dass man es geÂschafft hat. Nicht finanÂziell, sondern weil man sich offensichtlich von den Zwängen seiÂner UmgeÂbung emanÂÂÂziÂpiert hat. Vom permanenten Druck, alle BedürfÂnisse und AnforÂderungen an die indiviÂduÂelle MoÂbilität (Familie, Job, Urlaub, Hobby) in einem einzigen Auto zu verÂeÂÂiÂnen, das dann immer nur ein Kompromiss sein kann. Vor allem optisch.
Richtig elegant und stilvoll wird die Coupé-ÂChose natürlich in einem Klassiker, und der muss gar nicht so alt sein. Ein paar Beispiele gefällig für einen lässigen Youngtimer-Zweitwagen neben dem profanen SUV oder Van? Mercedes C124 (Bild oben) oder Volvo 780, die Coupés zu Lancia Kappa und Peugeot 406 (Bild unten), aber auch Außenseiter wie die Zweitür-VaÂrianÂten von Honda Legend oder Renault Laguna – alles Fahrzeuge, die alltagstaugÂlich sind, zur Not ausÂreichend Gepäck bzw. Passagiere aufnehmen und meisÂtens gut geÂpflegt wurden, weil aus seriösem Erstbesitz.
Das Schönste aber ist, dass man mit diesen Fahrzeugen auffällt, ohne „Platz da, hier komm ich“-AtÂtitüde auf 22 Zoll. Damals teuer und elitär, heute günstig und neidfrei zu genießen – mit Coupés im Stil der goldenen GT-Ära der 60er- und 70er-Jahre zelebriert man still und leise Stil und Auftritt der besseren Gesellschaft, und damit ist nicht die bunte Bling-Bling-Welt der schrillen Youtube-Sternchen gemeint. Auch in Sachen Nachhaltigkeit sind eleÂganÂte Zweireiher, pardon: Zweitürer eine Bank. Nicht nur, weil sie im Alltag weniger oft geÂschunden werden, sonÂdern auch, weil ihr Design nicht moÂÂdisch ist, sondern zeitlos. Und das ist mit Blick auf die Geschichte immer wichtig in Sachen AtÂtrakÂtivität und somit Werthaltung, von der VerschöÂnerung des Straßenbilds ganz zu schweigen. Wer ein CouÂpé kauft, tut also etwas Gutes. Vor allem sich selbst.