Ein Elektro-Lade-Einmaleins

15. Dezember 2016
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Während man beim Tanken bloß aufpassen muss, Benzin und Diesel nicht zu verwechseln, steht man beim Strom-Laden vor einer Vielzahl an Möglichkeiten: Zu Hause oder an der Ladestation auswärts? Mit welchem Stecker? Mit welcher Intensität? Bei welchem Anbieter? Entwirren wir den Fragenkatalog:

Laden an der Haushaltssteckdose geht immer, durch eine 230 Volt-Leitung passen aber nicht einmal vier Kilowatt pro Stunde. Das geht sich bei den meisten Batterien über Nacht aus, einen schnellen Ladevorgang untertags kann man aber vergessen. Mehr Saft lässt sich zu Hause nur mit einer sogenannten Wallbox gewinnen. Bis zu 22 kW sind dann möglich, wenn man über eine entsprechend abgesicherte 400 Volt-Leitung verfügt. Eine solche Wallbox kostet beispielsweise bei Smatrics 840 Euro, inklusive genauer Beratung im Vorfeld.

Als Standard-Stecker hat sich in Europa der ovale, 7-polige „Mennekes Typ 2“-Stecker für Wechselstrom-Laden bis 22 kW durchgesetzt. Bei nahezu allen Elektroautos gehört ein Kabel mit einem solchen Stecker zur Standardausstattung.

Am Beispiel Smatrics ist ersichtlich, dass das Netz an E-Ladestationen in Österreich bereits sehr dicht ist – keine liegt weiter als 60 Kilometer von der nächsten entfernt.

Am Beispiel Smatrics ist ersichtlich, dass das Netz an E-Ladestationen in Österreich bereits sehr dicht ist – keine liegt weiter als 60 Kilometer von der nächsten entfernt.

 

Muss man auswärts „auftanken“, kann man auf ein immer größeres Netz an Ladestationen zurückgreifen. Smatrics verfügt österreichweit beispielsweise schon über 140 Standorte mit 380 Ladepunkten, keiner davon liegt weiter als 60 Kilometer auseinander. Andere Anbieter (Wien Energie, EVN, Kelag etc.) sind teils regional stark, aber nicht österreichweit vertreten. An der E-Tankstelle geht es mit 22 kW erst los, daneben gibt es 43 kW (CHAdeMO) oder gar 50 kW-Anschlüsse (CCS) mit Gleichstrom, mit denen immer mehr E-Autos etwas anfangen können.

Eine E-Ladestation kann man mit der Kundenkarte freischalten, aber auch mittels daran angebrachtem QR-Code per Smartphone – sogar ohne Voranmeldung.

Bezahlt wird nach Ansteck-Dauer, selbst bei abgeschlossenem Ladevorgang. Damit wird verhindert, dass man allzu leicht vergisst, dass auch andere laden wollen. Bei Smatrics gibt es verschiedene Tarifpakete für Gelegenheits- bis Viellader. Freige­schal­tet wird mittels Kundenkarte oder via QR-Code übers Smartphone – das funktioniert selbst dann, wenn man noch gar kein Kunde ist.

Denzel plant ab dem zweiten Quartal 2017 mit der „Hyundai E-Tankkarte“ einen Coup, diese soll nicht nur Ioniq-Kunden dienen, sondern auch Besitzern anderer E-Autos Zugang zu den Ladestationen der wichtigsten E-Tankstellenanbieter geben – vergleich­bar mit der bekannten „Routex“-Tankkarte. Auch mit Smatrics ist man diesbezüglich in Verhandlung.