Die Hürden liegen nicht etwa beim Preis – der konventionell 1500er-Turbo mit 160 PS und Automatik ist 600 Euro teurer –, sondern im geringeren Nutzwert: Den Hybrid-Mondeo gibt es nur viertürig, und gegenüber dem Fünftürer schrumpft der Kofferraum um satte 142 Liter. Bitter bei einem derart großen Auto, denn damit verabschieden sich die meisten potenziellen Käufer: Für Vielfahrer macht nur ein Diesel Sinn, Familienväter wird das Gepäckabteil abschrecken. Und für die Stadt, wo der Mondeo Hybrid seine Stärken voll ausspielt, ist er schlicht zu groß.
Fahrwerk & Traktion – Optimal zwischen viel Komfort und genug Agilität abgestimmtes Fahrwerk – die Akkus im Heck machen den Hybrid-Mondeo aber etwas lastwechsel-anfälliger in Kurven (ESP hat’s freilich im Griff). Problemlose Traktion bei trockener Fahrbahn. Sehr gute Lenkung, Bremsen konzept-bedingt gewöhnungsbedürftig zu dosieren.
Cockpit & Bedienung – Sehr gut: Sitzposition und Ergonomie – viele „Knöpfe“ am zentralen Touchscreen sind jedoch zu klein. Immerhin gibt’s eine brauchbare Sprachsteuerung. Nach etwas Gewöhnung hat man die Bordcomputer-Steuerung über Lenkrad-Tasten gut im Griff. Einparkhilfe und Rückfahrkamera empfehlenswerte Extras.
Innen- & Kofferraum – Die Passagiere haben viel Platz, etwas eng wird es nur für Großgewachsene im Fond-Kopfbereich. Dickes Minus: Die Lithium-Ionen-Akkus knabbern dem Kofferraum viel Volumen weg, machen ihn verschachtelt und lassen als einzige Erweiterungs-Option eine Ski-Durchreiche zu. Immerhin: recht große Öffnung, niedrige Ladekante. Ablagen-Aufkommen OK, aber kleine Türfächer.
Dran & Drin – Der Hybrid-Ford ist nur in einer Ausstattungsvariante lieferbar, die auf dem recht generösen „Titanium“ basiert. Fast alle Extras der normalen Mondeos zu haben (zum Teil in günstigen Paketen) –damit viel Aufmotz-Spielraum. Angenehme Materialien, solide Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Tolles Airbag-Aufkommen, dazu serienmäßig schon einige Assistenzsysteme (Müdigkeitswarner, Fahrspur-Hilfe), der Rest ist zukaufbar.
Sauber & Grün – Praxis-Verbrauch nicht so weit weg von der Werksangabe wie befürchtet, in der Stadt sind fünf Liter drin. Abgasseitig auch ein Braver.
Preis & Kosten – Der kompaktere und nicht so gut bestückte Lexus IS 300h ist gleich gepreist, der voll ausgestattete Kia Optima Hybrid kostet 7600 Euro mehr. Auf 3400 Euro mehr kommt der luxuriösere Peugeot 508 mit Quasi-Allrad. Ford-Plus: dichtes Werkstatt-Netz. Beim Hybrid-Modell fünf Jahre Garantie.