Großer Test Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 Esprit Alpine

10. November 2023
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Renault
Klasse:Kleinwagen
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Hybrid
Leistung:143 PS
Testverbrauch:4,8 l/100km
Modelljahr:2023
Grundpreis:27.590 Euro

Test Renault Clio: Für die seit 2019 erhältliche Clio-Generation fünf ist ab sofort ein Facelift-Modell erhältlich. Renault wertet den Kleinwagen vor allem in Sachen Optik und Material-Anmutung auf und gibt somit ein Bekenntnis zum klassischen Kleinwagen ab.

Ab sofort sind zwei herkömmliche Dreizylinder-Benziner mit Hand­schaltung bestellbar, die Einstiegsversion mit 67 PS beginnt bei 17.990 Euro, die Turbo-Version mit 91 PS kostet nur 500 Euro mehr. Will man Automatik, muss man zum deutlich stärkeren, 4700 ­Euro teureren Hybrid greifen, den wir für diesen Test ausgefasst haben.

Renault kombiniert bei ihm wie gehabt einen Vierzylinder-Saugbenziner mit einem jetzt 49 PS starken Elektromotor sowie einem zweiten, 20 PS starken Stromaggregat – die Systemleistung ist im Vergleich zum Vorgänger dennoch um fünf PS gestiegen. Verwaltet wird die Kraft vom ­bereits bekannten „Multimode-Getriebe“ mit bis zu fünfzehn Gang-Kombinationen. 

Vor allem in der Stadt kann der Antrieb überzeugen, mit etwas Geschick sind unter fünf Liter Durchschnittsverbrauch locker realisierbar. Im Vergleich zu den reinen Verbrennern stehen allerdings im Kofferraum 90 Liter weniger Basisvolumen zur Verfügung.

Sportlicher Spitzen-Trimm

Besonderes Augenmerk verdient die 4400 Euro teure Top-Ausstattung „Esprit Alpine“: Nachdem es die Marke „Renault Sport“ nicht mehr gibt, fungiert Alpine als dynamisches Aushängeschild des Konzerns. Stilelemente aus der Formel 1 und dem Sportwagen A110 sickern so bis hinunter zum Kleinwagen. 

Erkennbar ist die Ausstattungslinie an allen Ecken und Enden: Embleme auf den vorderen Kotflügeln, Schriftzüge auf den Schwellern, glanzgedrehte 17 Zoll-Alufelgen mit angedeutetem Zentralverschluss, Innenraum mit Sportsitzen, Ziernähten in französischen Landesfarben am Lenkrad und so weiter und so fort. Der Aufwand macht sich bezahlt: Dieser Clio wirkt so spritzig, hochwertig und modern wie kaum ein anderer Kleinwagen zurzeit. 

Auch die optischen Veränderungen des Facelift-Modells am Außendesign (neuer Kühlergrill, geschärfte Licht-Signatur) und den weit außen liegenden Aerodynamik-Auslässen am Heck (diese führen die Luft gezielt aus den hinteren Radkästen ab und verbessern so Windschlüpfrigkeit und Bodenhaftung) tragen maßgeblich zum frischen Gesamteindruck bei.

In Sachen Multimedia sind nun bei allen Versionen digitale Instrumente verbaut (in unserem Fall mit 10 Zoll-Diagonale), das Multimediasystem beherrscht jetzt „Over the air“-Updates und ist optional mit einem Bose-Soundsystem kombinierbar. Besonders stolz ist man bei Renault auf die Armada an Assistenzsystemen, zu der gegen Aufpreis sogar Einpark-Automatik und Rundumkameras gehören. Diese erinnern an höhere Fahrzeugklassen, in Sachen Auflösung herrscht jedoch noch etwas Verbesserungsspielraum.

Ein Wort noch zum Thema Nachhaltigkeit: Renault verbaut Stoffe und Materialien, die einen Recycling-Anteil von weit über 50 Prozent haben. Da das Fahrzeug gleichzeitig hochwertiger als bisher wirkt, ist der Ansatz durchaus begrüßenswert.  

Die genaue Bewertung des Test Renault Clio lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Oktober 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.

Foto: Robert May

Motor & Getriebe

Das Wechselspiel aus Vierzylinder-Saugbenziner und starkem E-Motor passiert weitgehend unauffällig. Ab und an macht sich der Verbrenner jedoch akustisch unangenehm bemerkbar, denn das Getriebe hält ihn lange auf mittleren Drehzahlen. Streichelt man das ­Gaspedal, ist man weite Strecken elektrisch unterwegs – und zwar bis 75 km/h. Eigene Rekuperations-Fahrstufe, die Ein-Pedal-Fahren weitgehend möglich macht, Tadellos beim Rangieren.  

Fahrwerk & Traktion

Hier kommt Fahrfreude auf: dynamisch und recht sportlich abgestimmt, dennoch guter Abrollkomfort. Aktives Einlenkverhalten, kaum Untersteuern – generell sehr sicher ausgelegt. Feinfühlige und durchaus direkte Lenkung. Die Stopper verzögern an sich gut, ­jedoch kann der Übergang von Rekuperation auf die herkömmliche Bremsanlage etwas ruppig ausfallen. Keine Schwächen in Sachen Traktion.

Bedienung & Multimedia

Angenehme Sitzposition, gute Sicht auf die Straße. Ergonomisch einwandfrei. Gut ablesbare, aber eher wenig personalisierbare Digital-Instrumente. Feine Multimedia-Ausstattung mit hohem Funktionsumfang, der Touchscreen ist hochauflösend und flott. Bedienung zudem über Tasten (Mix aus ­Softtouch und echten Knöpfen) sowie Bediensatelliten am Lenkstock. Klima-Steuerung über herkömmliche Regler. Serie: kabelloses Smartphone-Anbinden und -Laden. Ablagen: Ausrei­chend in der Anzahl, jedoch unterdurchschnittlich groß.  

Innen- & Kofferraum

Vorne gute Platzverhältnisse, hinten geht es im Kleinwagen-Vergleich recht eng zu. An sich gut nutzbarer, aber nicht allzu großer Kofferraum – Hybrid-Fahrer müssen wegen der darunter verbauten Batterie mit 90 Liter weniger Basis-Volumen auskommen. Gegenstände muss man beim Beladen über die hohe Kante wuchten, dazu bleibt die Ladefläche nach dem Umlegen der 2:1-Fondlehnen nicht eben. 

Dran & Drin

In der höchsten Ausstattungsline „Esprit Alpine“ sportlich-luxuriös bestückt, da bleiben nur wenige Extras übrig. Im Basis-Trimm „Evolution“ nur mit dem Nötigsten versehen, beim „Techno“ sind immerhin bereits induktives Handyladen, 16 Zoll-Alufelgen und eine Rückfahrkamera an Bord. Vor allem vorne hochwertige und ansprechende Materialien, saubere Verarbeitung im gesamten Auto. 

Schutz & Sicherheit

Keine Highlights beim Luftpolster-Aufkommen, dafür alle gängigen Assistenzsysteme serienmäßig an Bord – nur die aktive Spurführung fehlt. Fein: Fernlicht-Automatik, fünf Sterne im Euro NCAP-Test.

Preis & Kosten

Günstiger als der Toyota Yaris, deutlich günstiger als der Honda Jazz. Testverbrauch wie bei einem Diesel, aber bei deutlich niedrigerer Kfz-Steuer. Dichtes Werkstatt-Netz, jedoch verpflichtetes Jahresservice. Drei Jahre Garantie. Wiederverkaufschancen wohl gut.

Gelungener Mix aus Sport, Komfort und Praxis-Nutzen im Clio-Cockpit. Ziernähte in den französischen Landesfarben auf dem „veganen“ Lederlenkrad als optisches Highlight.

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Test Renault Clio: Für die seit 2019 erhältliche Clio-Generation fünf ist ab sofort ein Facelift-Modell erhältlich. Renault wertet den Kleinwagen vor allem in Sachen Optik und Material-Anmutung auf und gibt somit ein Bekenntnis zum klassischen Kleinwagen ab. Ab sofort sind zwei herkömmliche Dreizylinder-Benziner mit Hand­schaltung bestellbar, die Einstiegsversion mit 67 PS beginnt bei 17.990 Euro, die Turbo-Version mit 91 PS kostet nur 500 Euro mehr. Will man Automatik, muss man zum deutlich stärkeren, 4700 ­Euro teureren Hybrid greifen, den wir für diesen Test ausgefasst haben. Renault kombiniert bei ihm wie gehabt einen Vierzylinder-Saugbenziner mit einem jetzt 49 PS starken Elektromotor sowie einem zweiten, 20 PS starken Stromaggregat – die Systemleistung ist im Vergleich zum Vorgänger dennoch um fünf PS gestiegen. Verwaltet wird die Kraft vom ­bereits bekannten „Multimode-Getriebe“ mit bis zu fünfzehn Gang-Kombinationen.  Vor allem in der Stadt kann der Antrieb überzeugen, mit etwas Geschick sind unter fünf Liter Durchschnittsverbrauch locker realisierbar. Im Vergleich zu den reinen Verbrennern stehen allerdings im Kofferraum 90 Liter weniger Basisvolumen zur Verfügung. Sportlicher Spitzen-Trimm Besonderes Augenmerk verdient die 4400 Euro teure Top-Ausstattung „Esprit Alpine“: Nachdem es die Marke „Renault Sport“ nicht mehr gibt, fungiert Alpine als dynamisches Aushängeschild des Konzerns. Stilelemente aus der Formel 1 und dem Sportwagen A110 sickern so bis hinunter zum Kleinwagen.  Erkennbar ist die Ausstattungslinie an allen Ecken und Enden: Embleme auf den vorderen Kotflügeln, Schriftzüge auf den Schwellern, glanzgedrehte 17 Zoll-Alufelgen mit angedeutetem Zentralverschluss, Innenraum mit Sportsitzen, Ziernähten in französischen Landesfarben am Lenkrad und so weiter und so fort. Der Aufwand macht sich bezahlt: Dieser Clio wirkt so spritzig, hochwertig und modern wie kaum ein anderer Kleinwagen zurzeit.  Auch die optischen Veränderungen des Facelift-Modells am Außendesign (neuer Kühlergrill, geschärfte Licht-Signatur) und den weit außen liegenden Aerodynamik-Auslässen am Heck (diese führen die Luft gezielt aus den hinteren Radkästen ab und verbessern so Windschlüpfrigkeit und Bodenhaftung) tragen maßgeblich zum frischen Gesamteindruck bei. In Sachen Multimedia sind nun bei allen Versionen digitale Instrumente verbaut (in unserem Fall mit 10 Zoll-Diagonale), das Multimediasystem beherrscht jetzt „Over the air“-Updates und ist optional mit einem Bose-Soundsystem kombinierbar. Besonders stolz ist man bei Renault auf die Armada an Assistenzsystemen, zu der gegen Aufpreis sogar Einpark-Automatik und Rundumkameras gehören. Diese erinnern an höhere Fahrzeugklassen, in Sachen Auflösung herrscht jedoch noch etwas Verbesserungsspielraum. Ein Wort noch zum Thema Nachhaltigkeit: Renault verbaut Stoffe und Materialien, die einen Recycling-Anteil von weit über 50 Prozent haben. Da das Fahrzeug gleichzeitig hochwertiger als bisher wirkt, ist der Ansatz durchaus begrüßenswert.   Die genaue Bewertung des Test Renault Clio lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Oktober 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen. Foto: Robert May [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"] Motor & Getriebe Das Wechselspiel aus Vierzylinder-Saugbenziner und starkem E-Motor passiert weitgehend unauffällig. Ab und an macht sich der Verbrenner jedoch akustisch unangenehm bemerkbar, denn das Getriebe hält ihn lange auf mittleren Drehzahlen. Streichelt man das ­Gaspedal, ist man weite Strecken elektrisch unterwegs – und zwar bis 75 km/h. Eigene Rekuperations-Fahrstufe, die Ein-Pedal-Fahren weitgehend…

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FAZIT

Feiner Kleiner mit interessantem Hybrid-Antrieb, am ehesten für Städter empfehlenswert.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
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R4, 16V, 1598 ccm, 94 PS (69 kW) bei 5600/min, max. Drehmoment 148 Nm bei 3200/min, E-Motor 49 PS (36 kW) bzw. 205 Nm, Systemleistung 143 PS (105 kW) bzw. 205 Nm, Akku 1,2 kWh, 2+4-Gang-Automatik, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.)

L/B/H 4053/1798/1440 mm, Radstand 2583 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,4 m, Reifendimension 205/45 R 17, Tankinhalt 39 l, Reichweite 815 km, Kofferraumvolumen 301–979 l, Leergewicht (EU) 1331 kg, zul. Gesamtgewicht 1730 kg, max. Anh.-Last 665 kg

0–100 km/h 9,3 sec, Spitze 174 km/h, Steuer (jährl.) € 103,68 Werkstätten in Österreich 166, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 4,2 l, Testverbrauch 4,8 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 96/110 g/km

sechs Airbags, City-Notbrems-, Spurhalte-, Toterwinkel- und Querverkehrs-Assistent, Adaptiv-Tempomat inklusive Stauassistent, LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Automatik, Licht- und Regensensor, Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung v, Lenkrad-Heizung, digitale Instrumente 10 Zoll, Touchscreen-Multimediasystem 9,3 Zoll mit 6 LS, Android Auto und Apple CarPlay, DAB-Tuner, Navigationssystem, Bluetooth für Telefon und Audio, induktives Handyladen, elektrisch klappbare Außenspiegel, Innenspiegel automatisch abblendend, Multifunktions-Lederlenkrad, Einparkhilfe v+h, Rückfahrkamera, abgedunkelte Fondscheiben, schlüsselloser Zugang, 17 Zoll-Aluräder, Metallic-Lack „Valencia-Orange“ etc.

City-Paket Premium (Rundumkameras, Einpark-Automatik, LED-Rückleuchten) € 960,–, Bose-Sound € 480,–, weitere Metallic-Lacke ab € 600,–