Großer Test VW ID.7 Pro

26. März 2024
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Volkswagen
Klasse:Limousine
Antrieb:Hinterrad
Treibstoff:Elektro
Leistung:286 PS
Testverbrauch:17,5 kWh/100km
Modelljahr:2024
Grundpreis:59.990 Euro

Test VW ID.7: Der ID.7, das neue Elektro-Spitzenmodell von Volkswagen, teilt mit seinen kompakteren Brüdern ID.3, 4 und 5 das rundlich-unverbindliche Design. Hier hat man die Form der Funktion untergeordnet und alle Weichen in Richtung geringen Strömungswiderstand gestellt. Mit dem soliden Ergebnis von 0,23 cw. Dementsprechend weitreichend ist die Reichweite: Mit dem 77- kWh-Akku kamen wir trotz Wintertempera­turen 440 Kilometer weit, bei idealen Außentemperaturen von rund 20 Plusgraden sollte der magische 500er drin sein – der angegebene WLTP-Wert von 621 Kilometern bleibt aber wohl auch dann illusorisch.

Länge von fast fünf Metern

Auffällig ist am ID.7 eigentlich nur seine Länge von fast fünf Metern, was sich in einem ansehnlichen Passagier- und Laderaum widerspiegelt. Praktisch ist der große Elektro-VW also definitiv, zusätzlich ist er ein richtig gutes Auto für alle, die Freude am Fahren haben wollen. Der neue Elektromotor im Heck schiebt kraftvoll und unhörbar an, das Handling ist agil, der Fahrkomfort gleichermaßen hoch wie die Fahrdynamik. 

Die Basics beherrschte VW aber schon immer, in jüngster Zeit schwächelte man eher an der Peripherie. Etwa beim instabilen Multimediasystem. Oder bei den unpraktischen und unbeleuchteten „Slidern“, den Softtouch-Verstellschiebern von Innentemperatur und Radio-Lautstärke. Auch die Sprachsteuerung musste immer wieder Kritik einstecken. Alles anders beim ID.7: Die Software des Testwagens lief schnell und stabil, der neue, mächtig große 15 Zoll-Touchscreen glänzte mit gestochen scharfer Auflösung, logischer Menüführung, klarer Aufteilung und sinnvollen Individualisierungs-Möglichkeiten. Die „Slider“ sind zwar immer noch da, aber immerhin beleuchtet, und die Sprachsteuerung übernahm IDA.

Schlaue Sprachsteuerung

Die schlaue Dame versteht klare Ansagen („Temperatur um ein Grad erhöhen“) genauso wie Dummi-Sprüche („Mir ist kalt“). Auch setzt sie Navigations-Anfragen souverän um – im Gegensatz zu vielen anderen Systemen, die einem mit blankem Unverständnis permanent das Gefühl geben zu nuscheln.

Neu ist die völlig automatisierte Klimasteuerung, die sogar die Einstellung der Lüftungsdüsen übernimmt. Letztere kann man zwar auch selbst verstellen, muss das aber über den Touchscreen tun. Und eine „Wedelfunktion“, bei der der Luftstrom ähnlich einem Standventilator hin und her verteilt wird, gibt es ebenfalls. Hier saß den Technikern wohl ein wenig der Schalk im Nacken. Genau wie IDA, wenn sie – auf Anfrage – schlechte Witze erzählt. Etwa jenen: „Was hat vier Beine und kann fliegen? Zwei Vögel.“  

Die genaue Bewertung des Test VW ID.7 lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Jänner/Februar 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.

Foto: Robert May

Motor & Getriebe

Sehr zügige, niemals aggressive Beschleunigung, ­äußerst niedriges Geräuschniveau. Für die Rekuperation gibt es zwei Stufen plus eine gut funktionierende automatisch-vorausschauende Einstellung.

Fahrwerk & Traktion

Feiner Fahrkomfort, noch besser mit den optionalen Adaptiv-Dämpfern, deren Straffheit man in der Individual-Variante ­15-stufig vorwählen kann. Recht agiles Handling, angenehm kompakter Wendekreis. Zahmes Fahrverhalten, tadellose Traktion. Bremsen mit langem Pedalweg, aber guter Dosierbarkeit und Wirkung.

Bedienung & Multimedia

Minimalistisches Digital-Instrument hinterm Lenkrad, die Aufmerksamkeit richtet sich ohnehin auf das serienmäßige Head­up-Display samt Augmented Reality-Navigation und auf den großen 15 Zoll-Touchscreen. Fein: durchdachte Menüführung, stabile Software, exzellente Sprachsteuerung, bequemes Gestühl, gute Rundumsicht, zahlreiche Ablagen. Die „Slider“ für Lautstärke und Temperatur wurden zwar nicht besser, sind nun aber beleuchtet. 

Innen- & Kofferraum

Vorne gibt es viel Platz, im Fond ist die Kopffreiheit nicht berühmt, der Beinraum dafür enorm üppig. Großes, glattflächiges Gepäckabteil mit Erweiterung über 2:1-Fondlehnen samt Skidurchreiche. Verstellbarer Koferraumboden, nicht zu hohe Ladekante.

Dran & Drin

Mittelgute Ausstattung, aus der das serienmäßige Headup-Display positiv heraussticht. Derzeit ein Muss: Das bis Mitte Februar 2024 kostenlose „Assistenz- und Komfortpaket“ (siehe Liste). Relativ ­wenige Extras, fast zur Gänze in Paketen zusammengefasst. Saubere Verar­beitung, hochwertige Materialien.

Schutz & Sicherheit

Ein Zentralairbag ergänzt das Standard-Aufgebot an Luftsäcken, hintere Seitenairbags gegen Aufpreis. Überdurchschnittlich viele Serien-Assistenzsysteme, diese können durch das „Assistenz- und Komfortpaket“ (derzeit gratis) weiter aufgestockt werden.

Reichweite & Laden

Die Praxis-Reichweite litt unter der Winterkälte, die getesteten 440 Ki­lometer können sich dennoch sehen lassen. Ein wertvoller Helfer ist dabei die (leider aufpreispflichtige) Wärmepumpe. Passable Lade-Leistung von maximal 175 kW, Schuko- und Typ 2-Kabel ­serienmäßig.

Preis & Kosten

In der elektrischen Oberklasse gibt es derzeit keinen günstigeren Anbieter. Der Hyundai Ioniq 6 liegt preislich etwa gleichauf, ist aber deutlich kleiner, der chinesische BYD Han bietet Allradantrieb und die bessere Ausstattung, ist aber teurer. Fünf Jahre Garantie, acht Jahre auf die Akkus. Fein: braver Verbrauch, lange Service-Intervalle, sehr dichtes Werkstatt-Netz.

Das ID.7-Cockpit wird vom übersichtlichen 15 Zoll-Touchscreen dominiert. Oberklassen-würdig: die verwendeten Materialien und die Verarbeitung.

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Test VW ID.7: Der ID.7, das neue Elektro-Spitzenmodell von Volkswagen, teilt mit seinen kompakteren Brüdern ID.3, 4 und 5 das rundlich-unverbindliche Design. Hier hat man die Form der Funktion untergeordnet und alle Weichen in Richtung geringen Strömungswiderstand gestellt. Mit dem soliden Ergebnis von 0,23 cw. Dementsprechend weitreichend ist die Reichweite: Mit dem 77- kWh-Akku kamen wir trotz Wintertempera­turen 440 Kilometer weit, bei idealen Außentemperaturen von rund 20 Plusgraden sollte der magische 500er drin sein – der angegebene WLTP-Wert von 621 Kilometern bleibt aber wohl auch dann illusorisch. Länge von fast fünf Metern Auffällig ist am ID.7 eigentlich nur seine Länge von fast fünf Metern, was sich in einem ansehnlichen Passagier- und Laderaum widerspiegelt. Praktisch ist der große Elektro-VW also definitiv, zusätzlich ist er ein richtig gutes Auto für alle, die Freude am Fahren haben wollen. Der neue Elektromotor im Heck schiebt kraftvoll und unhörbar an, das Handling ist agil, der Fahrkomfort gleichermaßen hoch wie die Fahrdynamik.  Die Basics beherrschte VW aber schon immer, in jüngster Zeit schwächelte man eher an der Peripherie. Etwa beim instabilen Multimediasystem. Oder bei den unpraktischen und unbeleuchteten „Slidern“, den Softtouch-Verstellschiebern von Innentemperatur und Radio-Lautstärke. Auch die Sprachsteuerung musste immer wieder Kritik einstecken. Alles anders beim ID.7: Die Software des Testwagens lief schnell und stabil, der neue, mächtig große 15 Zoll-Touchscreen glänzte mit gestochen scharfer Auflösung, logischer Menüführung, klarer Aufteilung und sinnvollen Individualisierungs-Möglichkeiten. Die „Slider“ sind zwar immer noch da, aber immerhin beleuchtet, und die Sprachsteuerung übernahm IDA. Schlaue Sprachsteuerung Die schlaue Dame versteht klare Ansagen („Temperatur um ein Grad erhöhen“) genauso wie Dummi-Sprüche („Mir ist kalt“). Auch setzt sie Navigations-Anfragen souverän um – im Gegensatz zu vielen anderen Systemen, die einem mit blankem Unverständnis permanent das Gefühl geben zu nuscheln. Neu ist die völlig automatisierte Klimasteuerung, die sogar die Einstellung der Lüftungsdüsen übernimmt. Letztere kann man zwar auch selbst verstellen, muss das aber über den Touchscreen tun. Und eine „Wedelfunktion“, bei der der Luftstrom ähnlich einem Standventilator hin und her verteilt wird, gibt es ebenfalls. Hier saß den Technikern wohl ein wenig der Schalk im Nacken. Genau wie IDA, wenn sie – auf Anfrage – schlechte Witze erzählt. Etwa jenen: „Was hat vier Beine und kann fliegen? Zwei Vögel.“   Die genaue Bewertung des Test VW ID.7 lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Jänner/Februar 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen. Foto: Robert May [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"] Motor & Getriebe Sehr zügige, niemals aggressive Beschleunigung, ­äußerst niedriges Geräuschniveau. Für die Rekuperation gibt es zwei Stufen plus eine gut funktionierende automatisch-vorausschauende Einstellung. Fahrwerk & Traktion Feiner Fahrkomfort, noch besser mit den optionalen Adaptiv-Dämpfern, deren Straffheit man in der Individual-Variante ­15-stufig vorwählen kann. Recht agiles Handling, angenehm kompakter Wendekreis. Zahmes Fahrverhalten, tadellose Traktion. Bremsen mit langem Pedalweg, aber guter Dosierbarkeit und Wirkung. Bedienung & Multimedia Minimalistisches Digital-Instrument hinterm Lenkrad, die Aufmerksamkeit richtet sich ohnehin auf das serienmäßige Head­up-Display samt Augmented Reality-Navigation und auf den großen 15 Zoll-Touchscreen. Fein: durchdachte Menüführung, stabile Software, exzellente Sprachsteuerung, bequemes Gestühl,…

8.3

FAZIT

Kinderkrankheiten geheilt, Fortschritte gemacht: Mit dem ID.7 liefert VW einen feinen Oberklassen-Stromer ab.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Reichweite & Laden
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
8

Synchronmotor, Spitzenleistung 286 PS (210 kW), Dauerleistung 105 PS (77 kW), max. Drehmoment 545 Nm, Akku (netto) 77 kWh, Hinterradantrieb mit fixer Übersetzung, Scheibenbremsen v (bel.), Trommeln h

L/B/H 4961/1862/ 1536 mm, Radstand 2971 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,9 m, Reifendimension v 235/50 R 19, h 255/45 R 19 (Testwagen-Bereifung v 235/45 R 20, h 255/40 R 20), Kofferraumvol. 532–1600 l, Leergewicht (EU) 2172 kg, zul. Gesamtgewicht 2630 kg, max. Anh.-Last 1000 kg

0–100 km/h 6,5 sec, 60–100 km/h 3,4 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) keine, Werkstätten in Österreich 253, Service alle 2 Jahre (kilometerunabhängig), WLTP-Normverbrauch kombiniert 14,1 kWh, Testverbrauch 17,5 kWh, Reichweite Norm/Test 621/440 km, Ladedauer bei 11 kW (100%) 8 Std, bei 175 kW Gleichstrom (80%) 28 Min

Front- u. vordere Sei-tenairbags, Zentralairbag v, durchgehende Kopfairbag-Vorhänge, Notbrems-, Spurhalte- und Spurwechsel-Assistent, Adaptiv-Tempomat mit Stau-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, Augmented-Reality-Headup-Display, digitale Instrumente, 15 Zoll-Touchscreen, Navigation, Audiosystem mit DAB-Tuner und 9 LS, 4x USB-C, Android Auto & Apple CarPlay (kabellos), induktives Handyladen, Sprachsteuerung, Zweizonen-Klimaautomatik, Licht-, Fernlicht- und Regensensor, Rückfahrkamera, akust. Einparkhilfe v/h, Außenspiegel el. klappbar, Innenspiegel automatisch abblendend, Sitzheizung v, Ambientelicht, Standklimatisierung, schlüsselloser Zugang, Alarmanlage, 19 Zoll-Aluräder, Schuko- und Typ 2-Ladekabel etc.

Assistenz- u. Komfortpaket (Spurführungs-, Einpark- u. Emergency-Assistent, Dreizonen-Klimaautomatik, Lenkradheizung, heizbare Frontscheibe, induktives Handy-Laden, Rundum-Kameras etc.) € 0,– (Aktion bis 14.02.2024), Exterieur-Paket Plus (LED-Matrix-Scheinwerfer inkl. Fernlicht-Assistent, Adaptiv-Fahrwerk, Progressivlenkung, sensorgesteuerte Heckklappe, Scheiben h abgedunkelt etc.) € 4261,–, Interieur-Paket Plus (Zentral-Airbag, Seitenairbags h, E-Vordersitze inkl. Klimatisierung u. Massage-Funktion, Sitzheizung h, Harman Kardon-Soundsystem mit 13 LS etc.) € 5468,–, Wärmepumpe € 1189,–, Anhängevorrichtung € 1189,–, 20 Zoll-Aluräder € 590,–, Metallic-Lack ab € 850,– etc.