Hyundai: Übernahme von Fiat Chrysler in Planung?

3. Juli 2018
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Aktuelles

Sergio Marchionne, der aktuelle Chef von Fiat Chrylser Automobiles und somit Fiat, Alfa Romeo, Jeep, Maserati und mehr, hat aus zwei Dingen nie ein Geheimnis gemacht: Zum einen dass er für FCA schon lange an einer Fusion mit einem anderen Autokonzern interessiert ist und zum anderen, dass er nächstes Jahr als CEO abdanken wird.

Wer ihm allerdings nachfolgen könnte oder wird ist noch vollkommen offen. Auch mit seinen Fusions-Versuchen – zum Beispiel mit Volkswagen – kam er bis dato nicht weit. Nun aber könnte sich diesbezüglich etwas tun. Berichten der Asia Times zufolge beobachtet Hyundai Motor Group CEO Chung Mong-Koo aktuell ganz genau die Aktienkurse von FCA, um bei günstigen Preisen genug Anteile zu kaufen um den Amerikanisch-Italienischen Autobauer zu übernehmen – und das noch bevor Marchionne abdankt.

Das hätte mehrere Effekte: Zum einen würde Hyundai damit mit einem Schlag zum weltweit größten Autobauer. Zum anderen würden damit viele aktuelle Knackpunkte beider Unternehmen quasi von selbst gelöst. FCA etwa ist zwar in den USA und Europa stark vertreten, in Asien aber so gut wie gar nicht. Hyundai wiederum ist im Heimatmarkt Asien klarerweise sehr gut aufgestellt, tut sich aber mit den USA etwas schwer. In Sachen Globalisierung würden also beide Seiten profitieren. Vor allem, da dank Trump aktuell die Handelsbeziehungen in die USA aus Süd-Korea deutlich entspannter sind als aus der EU.

Außerdem bekäme Hyundai somit Zugriff auf gleich zwei bereits etablierte Premium-Marken (Alfa Romeo und Maserati), könnte sich also die Mühe sparen, mit Genesis ihre eigene aufbauen zu müssen um es “markt-aufwärts” zu schaffen. FCA wiederum bekäme Zugriff auf die für viele Modelle recht dringend benötigten, neuen Plattformen und reichlich Know-How für alternative Antriebe.

In einem ersten, offiziellen Statement hat Hyundai USA diese Gerüchte nun allerdings dementiert. Alles andere wäre aber auch reichlich blöd. Immerhin hoffen die Koreaner den Berichten ungenannter Quellen zufolge ja auf fallende Aktienkurse. Das hätte sich jedenfalls erledigt, wenn die Anleger nun von einer bevorstehenden Übernahme ausgehen würden.