Mozl motzt – Ja, ja, der Wohlstand

3. Juli 2019
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Humor / Satire

Die Wohlstandsbladen und/oder Gehfaulen haben ein neues Spielzeug: den elektrisch betriebenen Nichttretroller, auch E-Scooter genannt. Ein Blick zurück: Nachdem es selbst der Politik aufgefallen war, dass sich die Menschen immer weniger bewegen, wollte man die Bevölkerung dazu animieren, mehr zu Fuß zu gehen. Dafür wurden Straßen rückgebaut und Gehsteige verbreitert. Die Fußgänger konnten sich allerdings nicht lange über mehr Platz freuen. Die Kommunen begannen sofort die breiteren Gehsteige für Schanigärten und Verkaufsstände zu verpachten, weil Geld mehr wert ist als Bewegung. Hinzu kam noch das Aufmalen von Radwegen auf den Gehsteigen, weshalb den Fußgängern heute oftmals nicht mehr Platz zur Verfügung steht als vorher. Der einzige Effekt ist, dass es jetzt durch die schmäleren Straßen zu mehr Staus und Verkehrsbehinderungen kommt.

Diejenigen, die noch zu Fuß gehen, müssen sich den Platz jetzt auch noch mit E-Scootern und sonstigen elektrisch betriebenen Geh-Alternativen teilen. Das Problem dieser Nichttretroller ist die zulässige Nutzlast von 100 kg. Nannte man früher eine Person mit mehr als 100 Kilogramm eine Ausnahme, heißt sie heute Teenager. Massiv überladene E-Scooter mit enormen Bremswegen werden keine Ausnahmen sein. Nun treffen jedenfalls rasende E-Bikes mit teilweise überforderten Fahrern, überladene und zu schnelle E-Scooter und Fußgänger auf den aufgemalten Trottoir-Radwegen aufeinander. Eine Erhöhung der Bettenkapazitäten in Unfallspitälern scheint dringend geboten.

Wie wird es weitergehen? Der Weg zur völligen Fußgänger-Verdrängung wird erst mit rollenden Gehsteigen gelingen, sogenannten Trottoirtoren. Gemeint sind damit elektrisch betriebene Fahrsteige, wie sie auf Flughäfen verwendet werden. Diese Trottoirtoren könnte man dann gleich auch mit Speisesofas ausstatten, etwa in Form eines römischen Tricliniums. Dann können die Nichtgeher, während sie sich transportieren lassen, auch gleich jede Menge Kalorien zu sich nehmen. Woher die elektrische Energie für all diese Geh-Alternativen kommt und was einmal mit den Batterien passieren wird, ist übrigens völlig egal. Das ist nur ein Thema bei den Elektroautos.