Die wichtigsten Neuerungen spielt es freilich antriebsseitig: Die einzige Möglichkeit, die mittlere Baureihe des klassischen Kraxel-Labels mit Allrad zu bekommen, sind nunmehr Plug-In-Varianten, bei denen die Hinterachse allein von einem E-Motor bespielt wird. Klingt nach halbherziger Lösung für verweichlichte Stadtbewohner, werden Offroad-Fans monieren. Immerhin kann man den Allrad manuell „sperren“, den Stromer also permanent antreiben lassen – das macht auf losem Untergrund oder Schnee Sinn, weil damit die Vorderräder nicht so schnell an Grip verlieren. Sogar ein zuschaltbares Reduktionsgetriebe ist an Bord. Und wer wirklich auf das große Abenteuer scharf ist, greift alternativ zum getesteten Topmodell „S“ zum gleich teuren, aber Richtung Gelände getrimmten „Trailhawk“ – der bietet unter anderem 213 statt 201 Millimeter Bodenfreiheit.
Fahrwerk & Traktion – Straff, nicht unkomfortabel, relativ wenig Wankneigung in flotten Kurven – dabei dank reaktionsschnellem ESP keine Tücken bei Lastwechsel. Lenkung OK, aber Rückstellkräfte indifferent. Bremsen mittelfein zu dosieren. Offroad-Plus: Allrad permanent zu „sperren“, dazu Reduktionsgetriebe und Bergabfahrhilfe.
Bedienung & Multimedia – Sitzposition OK, Digital-Instrumente gut ablesbar. Großes, brillantes Multimedia-Display, optimal positioniert und logisch aufgebaut. Einige echte Knöpfe und Regler. Sprachsteuerung mittelmäßig, Smartphone-Integration und induktive Ladeschale Serie. Gute Übersicht. Minus: wenig Ablagen, kleiner Tank.
Innen- & Kofferraum – Genug Platz vorne wie hinten, Kofferraum Mittelmaß – nach Umlegen der 2:1:2-Fondlehnen entsteht eine Stufe nach oben oder unten, je nachdem, in welcher Position der doppelte Ladeboden montiert ist. Plus: Beifahrersitz-Lehnen klappbar.
Dran & Drin – Als luxuriöses Topmodell ziemlich üppig bestückt, u. a. mit Leder, E-Sitzen mit Memory und Navi. Wenig Extras, darunter ein attraktives Paket. Klapperfreie Verarbeitung, recht hochwertige Materialien.
Schutz & Sicherheit – Keine Highlights beim Airbag-Aufkommen und in Sachen Assistenzsysteme, aktive Spurhalte-Hilfe (per Tastendruck abschaltbar) und Radar-Tempomat unharmonisch. Toterwinkel-Warner als Option.
Reichweite & Laden – Von den 47 Kilometern E-Reichweite (damit nicht förderungswürdig) kommen in der Praxis immerhin 44 an. Drei Stunden dauert eine Vollladung an der 2,3 kW-Haushaltssteckdose, bei 7,2 kW sind es 1:36 Stunden. Mode 3-Ladekabel kostet 200 Euro extra.
Preis & Kosten – BMW X1 und Volvo XC40 sind günstiger, aber nicht so luxuriös und geländetauglich. Ausstattungsbereinigt in etwa gleichauf bilanziert Hyundais Tucson. Vier Jahre Garantie. Plus: zwei Jahre Wartung gratis. Geringe Kfz-Steuer, Verbrauch bei leerer Hybrid-Batterie hoch (obwohl Benziner auch dann oft pausiert).