Und die Marke Opel? Genau wie der Dieselmotor sah sie schon bessere Zeiten. Nach der Übernahme durch Stellantis wird Rüsselsheim nun als konservativ-solide Alternative zu Peugeot positioniert. Eine gute Idee, die lediglich durch den etwas hohen Preis konterkariert wird. Zwar hat man im sportlich angehauchten Astra „GS“ neben einigen Komfort- und Sicherheits-Features (siehe Kasten unten) auch zahlreiche Optik-Aufhübschungen – etwa 17 Zoll-Räder, Alu-Pedale, dazu Dach, Modellbezeichnung und diverse Zierleisten in Schwarz – an Bord, doch selbst in der Grundausstattung „Edition“ ist der Diesel-Astra teurer als sein Technik-Bruder Peugeot 308, dessen Auftreten jedoch insgesamt glamouröser ist.
Die genaue Bewertung des Test Opel Astra lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe November 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der Vierzylinder-Diesel ist nicht extrem kultiviert, dafür durchzugstark und sparsam. Die obligatorische Achtgang-Automatik agiert sanft und ist stets um niedrige Drehzahlen bemüht, auf Kickdown-Befehle reagiert sie eher träge. Angenehme Kriech-Funktion, schnelles Start/Stopp-System.
Fahrwerk & Traktion
Der Fokus der Fahrwerksabstimmung liegt nicht auf Sport, sondern auf Komfort und Sicherheit. Kein Wanken, keine Heck-Schwenks beim Lastwechsel in Kurven. Stets gute Traktion, kraftvolle Bremsen, mitteldirekte, durchaus feinfühlige Lenkung.
Bedienung & Multimedia
Die Menüführung des Multimediasystem ist etwas kompliziert, die Software dafür flott und stabil. Induktives Handyladen gegen geringen Aufpreis, bescheidene Sprachsteuerung. Gut: bequeme Sitze mit AGR-Gütesiegel, echte Tasten und Drehregler, Rückfahr- und Rundumkameras Serie, zahlreiche Ablagen, schlüsselloser Zugang ohne Türtasten-Druck.
Innen- & Kofferraum
Klassenübliches Passagier-Platzangebot, lediglich die Fond-Kopffreiheit liegt unterm Schnitt. Der Kofferraum ist groß, gut nutzbar und bietet ein brauchbares Kellerfach, sein Boden bleibt auch nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen (plus Skidurchreiche) eben.
Dran & Drin
Passable Serien-Ausstattung im „GS“, der mittleren von drei Ausstattungs-Linien. Durchschnittliche Auswahl an (fair bepreisten) Extras, Weiß als einzige aufpreisfreie Farbe. Eher robuste als nobel wirkende Materialien, solide Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit
Airbag-Anzahl und Assistenzsysteme bieten lediglich das Klassen-Minimum. Den vollen Assistenz-Einsatz gibt es erst gegen Aufpreis, dazu auch Matrix-LED-Scheinwerfer.
Preis & Kosten
Die Auswahl an Kompakten mit Diesel ist inzwischen recht klein geworden: Ausstattungsbereinigt günstiger sind Technik-Bruder Peugeot 308, Kia Ceed und der etwas leistungsschwächere VW Golf, der Seat Leon ist als sportlicher „FR“ gleich teuer. Geringe Kosten für Sprit und Steuer. Nur zwei Jahre Garantie, dichtes Werkstatt-Netz.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4374/1860/ 1441 mm, Radstand 2675 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,5 m, Reifendim. 225/45 R 17, Tankinhalt 52 l (AdBlue: 13 l), Reichweite 1020 km, Kofferraumvol. 422–1339 l, Leergew. (EU) 1438 kg, zul. Gesamtgew. 1940 kg, max. Anh.-Last 1550 kg
0–100 km/h 10,6 sec, Spitze 209 km/h, Steuer (jährl.) € 475,20, Werkstätten in Österreich 165, Service alle 30.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 4,9 l, Testverbrauch 5,1 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 128/134 g/km