Sieht man sich die Daten & Fakten an, dann hat die neue Variante allein den Vorteil, dass man hier eine Automatik bekommt. Und die ist bloß ein automatisiertes Schaltgetriebe. Es spricht also einiges gegen den 1,5er im Vergleich zum 1,4er: Der starke E-Motor kann den Punch-Vorteil des Turbos nicht wettmachen, beim Verbrauch sind zudem kaum Unterschiede zu erfahren – am ehesten merkt man einen Vollhybrid-Vorteil innerorts.
Auch sonst ist der milde Hybrid die bessere Wahl: Er bietet spürbar bessere Fahrleistungen, deutlich mehr Kofferraum – und ist satte 4000 bis 5000 Euro billiger. Wer sich also an drei Pedalen nicht stößt und nicht vorwiegend in der Stadt unterwegs ist, kann sich den saftigen Aufpreis sparen. Also besser den normalen S-Cross als „flash“ nehmen, ums gleiche Geld gäbe es den hier getesteten Strong-Hybrid gerade einmal als „shine“, also in der magereren der beiden Ausstattungsstufen. Die genaue Bewertung des Test Suzuki S-Cross lesen Sie unten.
Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Dezember 2022 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der laufruhige Saug-Vierzylinder wird höhertourig nie laut, zusammen mit dem E-Motor passabler Vortrieb – die Harmonie stört freilich das automatisierte Getriebe, das langsam und mit spürbarer Zugkraftunterbrechung agiert. Der Verbrenner könnte ruhig öfter pausieren, etwa beim Rangieren.
Fahrwerk & Traktion
Guter Federungskomfort, in flotten Kurven dennoch wenig Wanken – und keine Lastwechsel-Tücken, wenn auch frühes Untersteuern. Lenkung: präzise, eher indirekt, etwas mehr Fahrbahn-Feedback wäre wünschenswert. Top-Traktion dank Allrad, Mitteldifferenzial auf Knopfdruck sperrbar. Bremsen OK.
Bedienung & Multimedia
Sitze bequem, ausreichend Seitenhalt, Sitzposition gut. Ergonomisch gibt es kaum etwas zu meckern. Drehregler und echte Knöpfe für viele Funktionen, nicht aber fürs halbwegs logisch aufgebaute Multimediasystem – dessen Sprachsteuerung nicht wirklich überzeugt. Kein induktives Handyladen, sehr wohl aber Smartphone-Anbindung. Fein: Rundumkameras, wenn auch nicht sehr hoch auflösend.
Innen- & Kofferraum
Klassenübliches Passagier-Platzangebot, knapp ist nur die Kopffreiheit hinten (etwas entschärfbar durch neigungsverstellbare Lehnen). Kofferraum beim Hybrid-Modell beschnitten, immerhin ebener Boden auch nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen.
Dran & Drin
In der besseren der beiden Ausstattungsstufen ziemlich gut bestückt. Wer auf Panorama-Schiebedach, Navi samt 9- statt 7-Zoll-Touchscreen, Rundumkamera und Teillederpolsterung verzichtet, fährt mit dem „shine“ satte 4000 Euro günstiger. Solide Verarbeitung, fast durchgehend gefällige Materialien.
Schutz & Sicherheit
Zum normalen Airbag-Aufgebot gesellen sich praktisch alle klassenüblichen Assistenzsysteme – der Adaptiv-Tempomat kann leider nicht „Stop & Go“, der Kollisionswarner agiert bisweilen nervös.
Preis & Kosten
Als City-SUV mit Hybrid & 4WD konkurrenzlos, der Toyota Yaris Cross mit elektrischem Allrad ist etwas günstiger, etwas spritziger und etwas besser ausgestattet. Drei Jahre Garantie plus zwei zusätzliche Jahre auf gewisse Bauteile, recht braver Verbrauch.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4300/1785/1585 mm, Radstand 2600 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,8 m, Reifendimension 215/55 R 17, Tankinhalt 47 l, Reichweite 760 km, Kofferraumvolumen 293–1111 l, Leergewicht (EU) 1378 kg, zul. Gesamtgewicht 1810 kg, max. Anh.-Last 1200 kg
0–100 km/h 13,5 sec, Spitze 175 km/h, Steuer (jährl.) € 302,40, Werkstätten in Österreich 171, Service alle 20.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 5,8 l, Testverbrauch 6,2 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 132/143 g/km