Der Sechszylinder-Diesel wurde samt der geschmeidigen Zehngang-Automatik ebenfalls in den USA erdacht, wird aber nicht dort gemacht – Produktionsort beider Pickups ist ein südafrikanisches Ford-Werk. Sechs Häferln sind hier übrigens reiner Luxus: Die Zuladung verringert sich gegenüber dem stärkeren der beiden Vierzylinder-Diesel (240 PS) sogar um rund 80 (auf 883) Kilo, die Anhängelast bleibt mit satten 3,5 Tonnen gleich. Beschleunigung und Laufruhe sind um ein Alzerl besser, was sich aber in einem Mehrverbrauch von rund zwei Litern niederschlägt. Der Unterschied im Kaufpreis gegenüber dem Vierzylinder ist mit rund 5000 Euro angesichts der feineren V6-Ausstattung wiederum fair bemessen. Die genaue Bewertung des Test VW Amarok lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe September 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der V6-Diesel agiert durchzugsstark und leise, im Gegensatz zum Vierzylinder vibriert er kaum. Fehlerfreie Zehngang-Automatik. Manuelle Gangwahl über (gar kleine) Tasten am Wählhebel möglich.
Fahrwerk & Traktion
Das Fahrwerk ist für einen Pickup nicht bockig, das Handling sehr sicher. Mitteldirekte, eher schwergängige Lenkung. Kräftige Bremsen, souveräne Traktion. Offroad-Features: starrer Durchtrieb aktivierbar, Hinterachs-Differenzialsperre, Bergabfahrhilfe, Untersetzung. Eigenwillig: bei jedem Neustart ist Hinterradantrieb vorgewählt.
Bedienung & Multimedia
Übersichtliche VW-Armaturen treffen auf einen Hochformat-Touchscreen Marke Ford mit guter Menüführung. Dazu gibt’s griffige Drehregler und Knöpfe, Top-Sprachsteuerung sowie induktives Handyladen. Zahlreiche Fächer und Ablagen, bequeme Sitze, gute Übersicht. Beim Rangieren helfen Rückfahr- und Rundumkameras. Großzügige Tankinhalte: 80 Liter für den Sprit, fast 20 Liter für AdBlue.
Innen- & Kofferraum
Vorne sehr viel Platz nach allen Richtungen, nicht überbordende, aber ordentliche Raumverhältnisse im Fond. Quadratisch-praktische Ladefläche mit kaum störenden Radkästen, doch naturgemäß hoher Ladekante.
Dran & Drin
In der getesteten Ausstattung „Aventura“ mit Lederpolsterung, Navi, E-Vordersitzen, Klimaautomatik, Rundumkameras, 640 Watt-Sound etc. fein bestückt. Kaum Extras erhältlich. Hochwertige Materialien, sehr gute Verarbeitung. Der minimal besser ausgestattete „PanAmericana“ kostet 1750 Euro mehr.
Schutz & Sicherheit
Volles Luftpolster-Aufgebot inklusive zweier Knieairbags und einem Zentral-Airbag. Sämtliche handelsüblichen Assistenzsysteme serienmäßig. Die Top-Wertung im NCAP-Crashtest überrascht daher nicht.
Preis & Kosten
Preislich auf Augenhöhe mit Bruder Ford Ranger und wie dieser vorsteuerabzugsfähig. Für einen Diesel recht hoher Verbrauch. Fünf Jahre Garantie, sehr dichtes Werkstatt-Netz, jährliches Pflicht-Service.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 5350/ 1910/1884 mm, Radstand 3270 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,9 m, Reifendimension 255/55 R 20 (Testwagen-Bereifung 275/45 R 21), Tankinhalt 80 l (AdBlue: 19,3 l), Reichweite 740 km, Ladefläche L/B 164/123–158 cm, Leergewicht (EU) 2417 kg, zul. Gesamtgewicht 3300 kg, max. Anh.-Last 3500 kg
0–100 km/h 8,8 sec, Spitze 190 km/h, Steuer (jährl.) € 912,–, Werkstätten in Österreich 253, Service alle 20.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 10,2 l, Testverbrauch 10,8 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 267/ 284 g/km