Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die bei ihren Elektroautos auf auffällig-eigenständige Karosserien setzen, elektrifizierte VW ganz einfach den Golf. Der muss schließlich alles können, auch stromern. Wer gern alle Augen auf sich gerichtet sieht, wird mit dem e-Golf keine Freude haben – wer gerne Auto fährt, hingegen sehr wohl.
Denn auch der e-Golf ist primär ein Golf, der trotz seines hohen Gewichts enorm agil ums Eck biegt, der gut federt und sicher bremst. Nichts ist gewollt anders, alle Hebel und Knöpfe sitzen dort, wo sie hingehören und man es gewohnt ist. Der Praxiswert ist hoch, Materialqualität und Verarbeitung sind exzellent.
Die Batteriekapazität ist mit 35,8 kWh im Klassenvergleich herzeigbar und bringt rund 300 Kilometer Reichweite. Auch mit der Leistung von 136 PS und dem satten Drehmoment von 290 Nm muss man sich vor niemandem genieren. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in knapp weniger als zehn Sekunden, was sich subjektiv allerdings noch spritziger anfühlt.
Der Preis von fast 40.000 Euro macht den e-Golf nicht wirklich zum Volks-Wagen, dafür gibt es Details serienmäßig, die bei den Brüdern Aufpreis kosten – etwa die voll digitalisierten Armaturen, das Top-Navigationssystem, LED-Scheinwerfer, mehrere Assistenzsysteme sowie Sprach- bzw. Gestensteuerung.
Dieser Test war Teil unserer großen Kaufberatung zu aktuellen E-Autos.
Permanent-Synchronmotor, Spitzenleistung 136 PS (100 kW), max. Drehmoment 290 Nm, Li-Ionen-Akku 35,8 kWh, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4270/1799/1482 mm, Radstand 2620 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,9 m, Kofferraumvolumen 341–1231 l, Leergewicht 1615 kg, 0–100 km/h 9,6 sec, Spitze 150 km/h, Norm-/Testverbrauch 12,7/12,5 kWh, Reichweite Test 300 km, Ladedauer (0–80%) bei 230 V/3,7 kW/16 A 10 Std, bei 400 V/22 kW/16 A 1:45 Std
Basispreis: € 39.390,–
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FAZIT
Plus: kräftiger Antritt, sehr gutes Handling, hoher Fahrkomfort, ordentliches Raumangebot, vierstufig verstellbare Rekuperation, gute Ausstattung, hohe Bedienfreude
Minus: wenig volksnaher Preis