Kennen Sie Gebhard „Gebi“ Mair? Falls die Antwort nein lautet: Egal, Sie haben nicht viel versäumt. Ein Ex-Babysitter, der bei den GrünInnen Karriere gemacht hat und jetzt Klubobmann der Tiroler Landespartei ist. Und seinen Kickl gut gelernt hat – in einer Diskussionsrunde auf Servus-TV bezeichnete er unlängst Leute, die auf Ihr eigenes Auto nicht verzichten wollen, unisono als „Arschlöcher“. Die Analfixierung ist seine persönliche Sache, der Gossen-Jargon leider öffentlich. Und nur damit es nicht heißt, hier würde irgendetwas aus dem Zusammenhang gerissen: Die Pauschalbeschimpfung galt allen Menschen, die Mairs Vision einer nur noch öffentlich mobilen Gesellschaft nicht teilen.
Was soll man dazu sagen? Zunächst einmal: Danke! Für die Erinnerung, dass die netten Onkel wie Van der Bellen, Kogler oder Anschober nur streichelweicher Zierrat sind. Und dahinter jede Menge Büchsenspanner, Scharfmacher und Einpeitscher nach oben geschwappt wurden – Prolo-Manieren und offen präsentierte Ausgrenzungsbereitschaft inklusive. Eben Leute, die man braucht, wenn die Zwangsbeglückung und Stigmatisierung Andersdenkender handfeste Realität werden soll. Hatten wir ja alles schon einmal. Interessant, dass die grünsten Pflänzchen oft auf brauner Erde sprießen.
In seiner Selbstwahrnehmung ist der gute „Gebi“ freilich ein ganz anderer: Politiker ist für ihn demnach nicht Beruf oder Berufung – sondern seine Befähigung. Mit so viel Überschätzung ginge er bei Bares für Rares mit einem fetten Börsel heim. Ansonsten würde er sehr gerne Wale retten, die aber in Tirol derzeit leider ausgestorben sind, wahrscheinlich wegen des Klimawandels. Und offenbar im Gegensatz zu Sauriern – zumindest was den politischen Stil angeht. Der absolut nichts mit einer Parteizugehörigkeit zu tun hat – sie entschuldigt ihn aber auch nicht. Immerhin rechtfertigt er aber für jeden die Frage, ob man sich beim nächsten Besuch der Wahlzelle zum „Arschloch“ machen lässt oder nicht.
Foto: Müller/Die Grünen