Großer Test BMW 330e xDrive

9. April 2023
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:BMW
Klasse:Limousine
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Hybrid
Leistung:292 PS
Testverbrauch:3,5–6,8 l/100km
Modelljahr:2023
Grundpreis:58.550 Euro

Test BMW 330: Satte 292 PS in klassischer Limousinen-Tracht aus München – da denken viele Fans sofort an einen feinen Reihensechser, vielleicht sogar frei atmend. Mitnichten: Die Zeiten stehen auf Elektrifizierung, also stemmen hier ein aufgeladener Vierzylinder und ein Elektromotor die Systemleistung.

Für Österreich macht der 330e Sinn, denn er ist etwas günstiger als der stärkste Otto-Vierzylinder mit 245 PS – beim 330i werden nämlich 10 Prozent NoVA fällig, beim Plug-In dagegen null. Dazu lässt der Staat für den „e“ ­weniger als die Hälfte an jährlicher Kfz-Steuer einheben, und Dienstwagenfahrer freuen sich über 1,5 statt 2 Prozent Sachbezug. 

Auch beim Verbrauch kann der 330e punkten, vorausgesetzt, man steckt ihn brav an. Im Test bei fast idealen Außentemperaturen kamen wir im reinen Elektro-Modus knapp 50 Kilometer weit, die Werksangabe lautet auf 51 bis 59 – und wir waren mit optionaler 19 Zoll-Mischbereifung unterwegs. Nicht schlecht also.

Doch selbst mit leerem Akku sind Verbrauchwerte um die sieben Liter drin. Mehr sparen ließe sich, wenn man aufs Kürzel xDrive verzichtet, zum einen beim Verbrauch, zum anderen bei der Anschaffung, nämlich rund zweieinhalb Tausender. Aber: Wenn schon derart viele PS und Nm zur Verfügung stehen, dann sollte man die auch möglichst verlustfrei konsumieren.  

Alles eitel Wonne also beim 330e? Nicht ganz, eine entscheidende Einschränkung darf man nicht verschweigen: Der Hybrid-Akku kostet den Kofferraum ­satte 105 Liter Volumen. 

Abseits der Fakten rund um Verbrauch und Ladekapazität ist der 3er nach wie vor ein feines, fahraktives und dennoch komfortables Auto – das mit dem Facelift nochmals verbessert wurde. Vor allem in Sachen Multimedia rüstete München auf, das neue „Curved Display“ ist ein Hit in Sachen Optik & Grafik.

Doch nicht alles ist besser geworden, die Bedienung verkomplizierte sich teilweise. Der klassische Automatik-Wählhebel etwa schien griffgünstiger als der neue kleine Schieberegler à la Golf. Dazu ist der zentrale Knopf, mit dem man alle Assistenzsysteme deaktivieren kann, verschwunden. Und zur Steuerung der Sitzheizung muss man jetzt ein Untermenü am Touchscreen anwählen. Natürlich gibt es alternativ dazu eine tadellose Sprachsteuerung. Doch es soll auch Leute geben, die nicht mit ihrem Auto reden wollen. Die genaue Bewertung des Test BMW 330e lesen Sie unten.

Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Dezember 2022 von Alles Auto, hier online zu bestellen.

Foto: Robert May

Motor & Getriebe

Höchst harmonisches Zusammenspiel aus kräftigem, bei höheren Touren sportlich kernigem Vierzylinder-Benziner und bulligem Elektromotor, im Verein spontane Kraftentfaltung und insgesamt sehr gute Fahrleis­tungen. Perfekt portioniert wird die Power von der bekannt guten Achtgang-Automatik.

Fahrwerk & Traktion

Die optionalen Adaptiv-Dämpfer (bei den Plug-In-Hybriden ohne Zusatz „Sportfahrwerk“) machen ihre Sache sehr gut, trotz ebenfalls aufpreispflichtiger 19-Zöller genug Komfort bei feiner Straßenlage – in flotten Kurven jedoch leichte Lastwechsel-Reaktionen. Zwei weitere Extras hatte der Testwagen an Bord: die variable Sportlenkung (empfehlenswert) und die M-Sportbremse (nicht unbedingt nötig). Rekuperation kaum spürbar. Sehr gute Traktion dank Allrad.

Bedienung & Multimedia

Tiefe, aber gute Sitzposition auf den optionalen M-Sportsitzen. Ergonomie grundsätzlich OK, auch das Multimediasystem ist logisch aufgebaut und recht einfach zu bedienen – vor allem mit dem ­Dreh-und-Drück-Regler „iDrive“, dazu gibt es eine mehr als passable Sprachsteuerung. Mit dem Facelift verkomplizierte sich allerdings die Steuerung mancher Funktionen (z. B. Klimaautomatik, Sitzheizung, Assistenzsysteme). Minus: kleiner Tank, beim Allradler 0,6
Meter größe­rer Wendekreis. Induktives Handyladen kostet 204 Euro extra. Ausreichend Ablagen. Fein: Standklimatisierung via App.

Innen- & Kofferraum 

Passagier-Platzangebot mehr als in Ordnung. Der Kofferraum wird freilich durch die Hybrid-Akkus massiv in der Höhe beschnitten (minus zwölf Zentimeter). Immerhin: ebener Boden auch nach ­Umlegen der 2:1:2-Fondlehne. Elektrische Heckklappe gegen 504 Euro extra. 

Dran & Drin

Serienausstattung gut, wenn auch dem Kaufpreis nicht ganz angemessen, aufpreisfrei gibt es unter anderem Navi, Park-Piepser vorne wie hinten und Dreizonen-Klima sowie elektrisch klappbare Spiegel. Ohne Allrad 2550 Euro billiger (weitere 4700 Euro günstiger käme der schwächere Plug-In-Hybrid mit „nur“ 204 PS Systemleistung). Jede Menge Extras, zum Teil in Paketen, ob null Prozent Nova ­preislich im Rahmen. Ohne Tadel: Material- und Verarbeitungsqualität.

Schutz & Sicherheit

Normales Airbag-Aufkommen, dazu einige Assistenzsysteme – das Klassen-Maximum spielt es aber erst gegen Zukauf der beiden ­relativ teuren „Driving Assistant“-Pakete. 

Reichweite & Laden

Im Test bei gut 15 Grad Außentemperatur erfuhren wir rund 50 Kilometer elektrische Reichweite. Bei den maximal möglichen 3,7 kW ist ein komplett leerer Akku in 2,6 Stunden gefüllt, an der Haushaltssteckdose dauert es etwas weniger als sechs Stunden. Beide ­Ladekabel serienmäßig.

Preis & Kosten

Die leicht stärkeren Pendants von Mercedes (C 300 e 4MATIC) und Volvo (S60 T8 AWD) sind etwas teurer, deutlich kostspieliger kommt der besser bestückte und potentere Peugeot 508 PSE mit elektrischem Allrad. Verbrauch mit leeren Akkus auf Diesel-Niveau. Lange Service-Intervalle. Nur zwei Jahre Garantie-ähnliche Gewährleistung.

Test BMW 330 (Cockpit)

Alle 3er haben jetzt ein imposantes und hoch­wertiges „Curved Display“, mehr Bildschirmfläche bedeutet leider aber auch weniger Knöpfe und Drehregler. 

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Test BMW 330: Satte 292 PS in klassischer Limousinen-Tracht aus München – da denken viele Fans sofort an einen feinen Reihensechser, vielleicht sogar frei atmend. Mitnichten: Die Zeiten stehen auf Elektrifizierung, also stemmen hier ein aufgeladener Vierzylinder und ein Elektromotor die Systemleistung. Für Österreich macht der 330e Sinn, denn er ist etwas günstiger als der stärkste Otto-Vierzylinder mit 245 PS – beim 330i werden nämlich 10 Prozent NoVA fällig, beim Plug-In dagegen null. Dazu lässt der Staat für den „e“ ­weniger als die Hälfte an jährlicher Kfz-Steuer einheben, und Dienstwagenfahrer freuen sich über 1,5 statt 2 Prozent Sachbezug.  Auch beim Verbrauch kann der 330e punkten, vorausgesetzt, man steckt ihn brav an. Im Test bei fast idealen Außentemperaturen kamen wir im reinen Elektro-Modus knapp 50 Kilometer weit, die Werksangabe lautet auf 51 bis 59 – und wir waren mit optionaler 19 Zoll-Mischbereifung unterwegs. Nicht schlecht also. Doch selbst mit leerem Akku sind Verbrauchwerte um die sieben Liter drin. Mehr sparen ließe sich, wenn man aufs Kürzel xDrive verzichtet, zum einen beim Verbrauch, zum anderen bei der Anschaffung, nämlich rund zweieinhalb Tausender. Aber: Wenn schon derart viele PS und Nm zur Verfügung stehen, dann sollte man die auch möglichst verlustfrei konsumieren.   Alles eitel Wonne also beim 330e? Nicht ganz, eine entscheidende Einschränkung darf man nicht verschweigen: Der Hybrid-Akku kostet den Kofferraum ­satte 105 Liter Volumen.  Abseits der Fakten rund um Verbrauch und Ladekapazität ist der 3er nach wie vor ein feines, fahraktives und dennoch komfortables Auto – das mit dem Facelift nochmals verbessert wurde. Vor allem in Sachen Multimedia rüstete München auf, das neue „Curved Display“ ist ein Hit in Sachen Optik & Grafik. Doch nicht alles ist besser geworden, die Bedienung verkomplizierte sich teilweise. Der klassische Automatik-Wählhebel etwa schien griffgünstiger als der neue kleine Schieberegler à la Golf. Dazu ist der zentrale Knopf, mit dem man alle Assistenzsysteme deaktivieren kann, verschwunden. Und zur Steuerung der Sitzheizung muss man jetzt ein Untermenü am Touchscreen anwählen. Natürlich gibt es alternativ dazu eine tadellose Sprachsteuerung. Doch es soll auch Leute geben, die nicht mit ihrem Auto reden wollen. Die genaue Bewertung des Test BMW 330e lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Dezember 2022 von Alles Auto, hier online zu bestellen. Foto: Robert May [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"] Motor & Getriebe Höchst harmonisches Zusammenspiel aus kräftigem, bei höheren Touren sportlich kernigem Vierzylinder-Benziner und bulligem Elektromotor, im Verein spontane Kraftentfaltung und insgesamt sehr gute Fahrleis­tungen. Perfekt portioniert wird die Power von der bekannt guten Achtgang-Automatik. Fahrwerk & Traktion Die optionalen Adaptiv-Dämpfer (bei den Plug-In-Hybriden ohne Zusatz „Sportfahrwerk“) machen ihre Sache sehr gut, trotz ebenfalls aufpreispflichtiger 19-Zöller genug Komfort bei feiner Straßenlage – in flotten Kurven jedoch leichte Lastwechsel-Reaktionen. Zwei weitere Extras hatte der Testwagen an Bord: die variable Sportlenkung (empfehlenswert) und die M-Sportbremse (nicht unbedingt nötig). Rekuperation kaum spürbar. Sehr gute Traktion dank Allrad. Bedienung & Multimedia Tiefe, aber gute Sitzposition auf den optionalen M-Sportsitzen. Ergonomie grundsätzlich OK, auch das Multimediasystem ist logisch aufgebaut und recht einfach…

7.5

FAZIT

Hochwertige Mittelklasse-Limousine mit souveränem Plug-In-Antrieb – Dynamik geht hier vor Ladevolumen.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Reichweite & Laden
Preise & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
8

R4, 16V, Turbo, 1998 ccm, 184 PS (135 kW) bei 5000–6000/min, max. Drehmoment 300 Nm bei 1350–4000/min, E-Motor 109 PS (88 kW) bzw. 265 Nm, Systemleistung 292 PS (215 kW) bzw. 420 Nm, Akku 11,2 kWh, Achtgang-Automatik, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.)

L/B/H 4713/1827/1444 mm, Radstand 2851 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,0 m, Reifendimension 225/50 R 17 (Testwagen-Bereifung v 225/45 R 18, h 255/40 R 18), Tankinhalt 40 l, Reichweite 590 km (plus elektr. 48), Kofferraumvolumen 375 l, Leergewicht (EU) 1900 kg, zul. Gesamtgewicht 2345 kg, max. Anh.-Last 1500 kg

0–100 km/h 5,8 sec, Spitze 230 (el. 140) km/h, Steuer (jährl.) € 668,15, Werkstätten in Österreich 66, Service verschleißabhängig (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 1,5 l, Testverbrauch 3,5–6,8 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 34/80–156 g/km

Front- und vordere Seitenairbags, durchgehende Kopfairbag-Vor­hänge, Knieairbag Fahrerseite, City Notbrems-Assistent, Berganfahrhilfe, Einpark­hilfe h, elektrisch verstell-, beheiz- und klappbare Außenspiegel, Lichtsensor, Sitzheizung v, Lenkrad-Heizung, LED-Heckleuchten und -Tagfahrlicht, Nebelschein­werfer, Bordcom­puter, Tempomat, Multifunktions-Lederlenkrad, Radio mit 6 LS, USB-Slot, Bluetooth für Telefon & Audio, getönte Fond-Scheiben, Ledersitze, 16 Zoll-Alufelgen, Klimaautomatik etc.

Technik-Paket (Keyless-Go, 7 Zoll-Touchscreen mit Navigation, Apple CarPlay und Android Auto, Rückfahrkamera etc.) € 1300,–, elektr. Schiebedach € 500,–, Metallic-Lack € 400,–