Ursprünglich wollte die Marke aus Tokio ja den europäischen Markt aufgrund dessen starken Zugs zur Elektromobilität aufgeben, dank freundlicher Mithilfe der beiden Kooperationspartner ist diese Option nunmehr vom Tisch – was Liebhaber solider und zuverlässiger Automobile freuen wird.
Erhältlich ist der im boomenden City-SUV-Segment angesiedelte ASX in mehreren Motorisierungen, die vom reinen Verbrenner (91 PS) über Mild- (140 PS) und Vollhybrid (143 PS) bis hin zum Plug-In-Hybrid (159 PS) reichen. Letzterer rollte zu unserem Test an und überzeugte mit bravem Verbrauch. Selbst Lade-Faule profitieren von dann kurzzeitig, aber häufig rein elektrisch zurückgelegten Abschnitten. Bezüglich Rekuperation gibt es keine Spielereien, diese kennt nur eine mittelstarke Einstellung, die durch Einlegen der Fahrstufe „B“ deutlich verstärkt werden kann.
Mehr Extravaganzen leistet sich die komplexe „Multi-Mode-Automatik“ – natürlich aus dem Hause Renault. Diese verfügt über vier Gänge für den Benziner sowie zwei für den E-Motor und kombiniert diese nach eigenem Dafürhalten. Dabei kommt es vor, dass sie in ähnlichen Fahr-situationen einmal einen höheren, ein anders Mal einen niedrigeren Gang für korrekt erachtet. Man kann sie aber überlisten, indem man kurz vom Gas geht (worauf sie hochschaltet) und danach wieder vorsichtig beschleunigt, um im sparsamen höheren Gang zu bleiben. Solche Mini-Ärgernisse gibt es aber nur überland, in der Stadt strahlt die Antriebs-Kombination durchwegs Souveränität aus.
Die Ausstattungs-Auswahl ist gegenüber jener von Renault vereinfacht: Für den ASX Plug-In-Hybrid gibt es zwei Varianten, „Intense“ und „Diamond“. Erstere ist bereits ansehnlich bestückt, bei Letzterer kommen noch Glasschiebedach, Bose-Sound, elektrische Fahrersitz-Verstellung, induktives Handy-Laden, Echtleder-Polsterung und Spurführungs-Assistent dazu. Extras gibt es hier wie dort – außer Metallic-Lack – keine. Der ASX ist als „Diamond“ in Sachen Luxus und Assistenzsysteme sogar besser bestückt als der Top-Captur, aber auch um 1500 Euro teurer. Die genaue Bewertung des Test Mitsubishi ASX lesen Sie unten.
Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Mai 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der überschaubar kräftige Saug-Benziner wird vom E-Motor gut unterstützt, die „Multi-Mode“-Automatik arbeitet passabel, sorgt mitunter aber für nicht ganz nachvollziehbare Gangwechsel. Einzige Rekuperations-Variante: die verstärkend wirkende Fahrstufe „B“.
Fahrwerk & Traktion
Trotz großer 18 Zoll-Räder ist der Fahrkomfort hoch, geringe Seitenneigung in flott gefahrenen Kurven, keine Lastwechsel-Reaktionen ebendort. Die dreifach in Sachen Widerstand justierbare Lenkung gibt sich präzise und eher direkt, ihre Rückstellkräfte sind gering. Gut dosierbare, kräftige Bremsen, die Traktion des Fronttrieblers gerät selten an ihre Grenzen.
Bedienung & Multimedia
Der Hochformat-Touchscreen lässt sich intuitiv bedienen und kann vielfach konfiguriert werden. Nicht ganz so übersichtlich: die Digital-Armaturen. Volle Smartphone-Integration und induktives Handy-laden serienmäßig, zahlreiche Ablagen. Ordentliches Gestühl mit hoher Sitzposition, die mäßige Sicht nach schräg hinten wird durch die Rückfahrkamera abgefedert. Plus: E-Parkbremse mit Auto Hold.
Innen- & Kofferraum
Gutes Passagier-Platzangebot, die vordere Kopffreiheit wird durch das Schiebedach etwas eingeschränkt. Die um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank bringt in der hintersten Position viel Fond-Kniefreiheit. Kofferraum-Größe etwas unterm Klassenschnitt, zudem hohe Ladekante. Immerhin stets ebener Boden.
Dran & Drin
Volle Hütte – bis hin zu Navigationssystem, kraftvollem Bose-Sound, schlüssellosem Zugang und Echtleder-Polsterung. Außer Metallic-Lack keine Extras, aber einige interessante Features im Zubehör erhältlich. Freundlich-robuste Materialien, exzellente Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit
Standardmäßig sechs Airbags, dazu sind sämtliche für diese Klasse erhältlichen Assistenzsysteme an Bord – inklusive Adaptiv-Tempomat, Stau- und Spurführungs-Assistent.
Reichweite & Laden
Die elektrische Norm-Reichweite von 48 Kilometern wurde im Test mit 41 km (bei kühler Außentemperatur) nicht ganz erreicht. Die maximale Ladeleistung liegt mit 3,6 kW auf der bescheidenen Seite, eine Vollladung dauert so rund drei Stunden.
Preis & Kosten
Gemeinsam mit Bruder Captur günstigster Plug-In-Hybrid. Vom Kaufpreis kann jeder Kunde 1000 Euro „Mitsubishi-Bonus“ abziehen. Tauscht man zudem einen Gebrauchten ein, finanziert man bei der Denzel Bank und versichert bei der Uniqa, sind insgesamt 3500 Euro Boni drin. Fünf Jahre Garantie. Jährliche Inspektion erforderlich.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4227/1797/1576 mm, Radstand 2639 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,1 m, Reifendimension 215/55 R 18, Tankinhalt 39 l, Reichweite 695 (plus elektr. 41) km, Kofferraumvolumen 379–1118 l, Leergewicht (EU) 1631 kg, zul. Gesamtgewicht 2060 kg, max. Anh.-Last 750 kg
0–100 km/h 10,1 sec, Spitze 170 (el. 135) km/h, Steuer (jährl.) € 233,28, Werkstätten in Österreich 107, Service alle 30.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch (kombiniert)
1,4 l, Testverbrauch 3,3–5,6 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test/) 31/78–129 g/km