Großer Test Nissan X-Trail 1.5 VC-T e-Power e-4ORCE Tekna+

9. Mai 2023
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Nissan
Klasse:Geländewagen/SUV
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Hybrid
Leistung:214 PS
Testverbrauch:7,4 l/100km
Modelljahr:2023
Grundpreis:65.505 Euro

Test Nissan X-Trail: Der große Nissan ist fast schon ein Traditions-Modell – seit 2001 rollt der Offroader unter diesem Namen an, inzwischen in der ganz neuen, vierten Generation. Gestartet mit ernsthaften Gelände-Ambitionen, wandelte er sich im Laufe der Zeit zum wuchtig-eleganten SUV. 

Einzigartiger Hybrid

Doch auch der neue X-Trail hält die Kraxel-Tradition zumindest teilweise am Leben, ist er doch – im Gegensatz zum kleineren Bruder Qashqai – auch mit Allradantrieb erhältlich. Und zwar ausschließlich in der stärkeren von zwei Hybrid-Varianten, dem getesteten „e-4ORCE“. Dabei sind zwei Elektromotoren im Spiel, der kleinere der beiden treibt die Hinterachse an. Das funktioniert bei rutschigen Verhältnissen souverän, auch die Traktionskontrolle reagiert auffallend schnell. Nissan-Besonderheit: Bei dieser Hybrid-Technik treiben nur die Elektromoto­ren die Räder an, ein Ein­­gang-Getriebe genügt zur Kraftübertragung.

Der X-Trail steht also wie ein Elektroauto voll im Saft, ohne dabei aber zur Ladestation zu müssen. Der Strom wird nämlich von einem Dreizylinder-Benziner bereitgestellt, der als reines „Ladegerät“ agiert. Dennoch pausiert der Verbrenner durchaus häufig. 

Wenn er läuft, tut er dies angenehm leise und außerdem mit linear zur Gaspedalstellung steigender Drehzahl, also ohne unmotiviertes Aufheulen. Wird viel Leistung abgerufen (etwa auf der Autobahn), steigt der Verbrauch auf gut zehn Liter, im städtischen Umland kommt man dafür auch mit Sechser-Werten durch.

Rekuperiert wird grundsätzlich dezent, man kann die elektrische Motorbremsung und damit die Rückspeisung von Energie in den Akku aber verstärken: entweder durch Stellen des Wählhebels auf „B“ (statt „D“) und/oder durch Aktivieren des sogenannten „e-Pedal“-Modus. Letzterer sorgt für besonders starke Verzögerung und reduziert den Gebrauch der Bremsen bei vorausschauender Fahrweise deutlich. Allerdings nicht komplett, da selbst dann nicht bis zum Stillstand gebremst wird.

Vergleich zum Qashqai

Der X-Trail ist kaum breiter als der Qashqai, aber um 26 Zentimeter länger und um zehn Zentimeter höher, weshalb er auf Wunsch (Aufpreis: exakt 875 Euro) zum Siebensitzer werden kann. Die dritte Sitzreihe eignet sich nur für Kinder, dafür kann man die Bank der zweiten Reihe um 22 Zentimeter geteilt längsverschieben und die Lehnenteile zehnstufig neigungsverstellen.

Auffällig sind die Solidität und Hochwertigkeit des neuen X-Trail. Es kommen ausschließlich feine Materialien zum Einsatz, die Verarbeitung ist tadellos. Dass er auch einen stolzen Preis hat, mag nicht erfreulich sein, verständlich ist es immerhin. Die genaue Bewertung des Test Nissan X-Trail lesen Sie unten.

Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Jänner/Februar 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.

Foto: Robert May

Motor & Getriebe

Das Zusammenspiel der beiden Elektromotoren funktioniert gut, deren Antritt ist elektrotypisch druckvoll. Der leise und laufruhige Benziner lädt ausschließlich den Akku und wird teils erstaunlich lang weggeschaltet. Das anspruchslose Eingang-Getriebe bietet eine verstärkte Bergab-Rekuperation und eine nochmals stärkere „e-Pedal“-Einstellung, die den Einsatz des Bremspedals deutlich
reduziert.

Fahrwerk & Traktion

Der Fahrkomfort ist fein, er litt auch nicht unter den am ­Testwagen aufgezogenen 20 Zoll-Rädern. Geringe Wankbewegungen, hohe Fahrsicherheit mit im Extremfall harmlosem Untersteuern. Die präzise Lenkung über das griffgünstige Volant ist relativ direkt, die Bremsen sind kräftig und gut dosierbar. Sehr gute Allrad-Traktion, wirkungsvoll unterstützt durch reaktionsschnelle Regelsysteme.

Bedienung & Multimedia

Übersichtlich angeordnete Schalter und Bedienelemente, nach wie vor vorhandene Festtasten und Drehregler. Das Digital-Cockpit ist wandelbar und bietet einen recht großen Touchscreen mit allerdings eher einfacher Grafik, die Sprachsteuerung verlangt exakte Befehle. Volle Smartphone-Integration samt kabelloser Lade-Möglichkeit. Groß dimensionierte, langstreckentaugliche Sitze, jede Menge Ablagen. Sicht nach schräg hinten nicht optimal (Rundum-Kameras immerhin Serie).

Innen- & Kofferraum

Vorne sind die Platzverhältnisse großzügig, hinten liegen sie im Durchschnitt. Die Beinfreiheit im Fond ist deutlich ­vergrößerbar, wenn man die Bank ganz nach hinten schiebt. Auch lassen sich deren Lehnen neigungsverstellen bzw. im Verhältnis von 2:1:2 umklappen. Nicht ganz einfacher Zustieg in die auch räumlich beengte dritte Sitzreihe (Option). Sehr weit aufschwingende Türen (hinten sogar 90 Grad). Großer, glattflächiger Kofferraum mit hoher Ladekante. Für einen Hybrid gute Anhängelast.

Dran & Drin

In der Topversion „Tekna+“ mit Luxus vollgestopft – selbst ­Echtleder- Polsterung, Bose-Sound und Panorama-Glasdach sind inkludiert. Extras gibt es kaum noch. Spar-Tipp: Wer den X-Trail e-4ORCE als keineswegs ärmlich ausgestatteten „Acenta“ ordert, spart fast 12.000 Euro. Hervorragend: Materialqualität und Verarbeitung.

Schutz & Sicherheit

Sechs Standard-Airbags sind serienmäßig, dazu kommt ein zentraler Luftpolster vorne. Das Arsenal an serienmäßigen (und sicher, aber unaufdringlich agierenden) Assistenzsystemen ist übervoll.

Preis & Kosten

In Sachen elektro-dominierter Hybridantrieb nur mit Honda vergleichbar – deren CR-V ist etwas kleiner und bietet keine Siebensitzer-Option, kostet als ähnlich opulent ausgestatteter „Executive“ aber satte 10.000 Euro weniger. Durchaus dichtes Werkstatt-Netz, Jahres-Service Pflicht. Drei Jahre Garantie, bis auf fünf erweiterbar. Passabler Durchschnittsverbrauch, der auf der Autobahn allerdings spürbar ansteigt.

Test Nissan X-Trail (Cockpit)

Übersichtlich, elegant und auffallend hochwertig: das Cockpit des X-Trail

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Test Nissan X-Trail: Der große Nissan ist fast schon ein Traditions-Modell – seit 2001 rollt der Offroader unter diesem Namen an, inzwischen in der ganz neuen, vierten Generation. Gestartet mit ernsthaften Gelände-Ambitionen, wandelte er sich im Laufe der Zeit zum wuchtig-eleganten SUV.  Einzigartiger Hybrid Doch auch der neue X-Trail hält die Kraxel-Tradition zumindest teilweise am Leben, ist er doch – im Gegensatz zum kleineren Bruder Qashqai – auch mit Allradantrieb erhältlich. Und zwar ausschließlich in der stärkeren von zwei Hybrid-Varianten, dem getesteten „e-4ORCE“. Dabei sind zwei Elektromotoren im Spiel, der kleinere der beiden treibt die Hinterachse an. Das funktioniert bei rutschigen Verhältnissen souverän, auch die Traktionskontrolle reagiert auffallend schnell. Nissan-Besonderheit: Bei dieser Hybrid-Technik treiben nur die Elektromoto­ren die Räder an, ein Ein­­gang-Getriebe genügt zur Kraftübertragung. Der X-Trail steht also wie ein Elektroauto voll im Saft, ohne dabei aber zur Ladestation zu müssen. Der Strom wird nämlich von einem Dreizylinder-Benziner bereitgestellt, der als reines „Ladegerät“ agiert. Dennoch pausiert der Verbrenner durchaus häufig.  Wenn er läuft, tut er dies angenehm leise und außerdem mit linear zur Gaspedalstellung steigender Drehzahl, also ohne unmotiviertes Aufheulen. Wird viel Leistung abgerufen (etwa auf der Autobahn), steigt der Verbrauch auf gut zehn Liter, im städtischen Umland kommt man dafür auch mit Sechser-Werten durch. Rekuperiert wird grundsätzlich dezent, man kann die elektrische Motorbremsung und damit die Rückspeisung von Energie in den Akku aber verstärken: entweder durch Stellen des Wählhebels auf „B“ (statt „D“) und/oder durch Aktivieren des sogenannten „e-Pedal“-Modus. Letzterer sorgt für besonders starke Verzögerung und reduziert den Gebrauch der Bremsen bei vorausschauender Fahrweise deutlich. Allerdings nicht komplett, da selbst dann nicht bis zum Stillstand gebremst wird. Vergleich zum Qashqai Der X-Trail ist kaum breiter als der Qashqai, aber um 26 Zentimeter länger und um zehn Zentimeter höher, weshalb er auf Wunsch (Aufpreis: exakt 875 Euro) zum Siebensitzer werden kann. Die dritte Sitzreihe eignet sich nur für Kinder, dafür kann man die Bank der zweiten Reihe um 22 Zentimeter geteilt längsverschieben und die Lehnenteile zehnstufig neigungsverstellen. Auffällig sind die Solidität und Hochwertigkeit des neuen X-Trail. Es kommen ausschließlich feine Materialien zum Einsatz, die Verarbeitung ist tadellos. Dass er auch einen stolzen Preis hat, mag nicht erfreulich sein, verständlich ist es immerhin. Die genaue Bewertung des Test Nissan X-Trail lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Jänner/Februar 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen. Foto: Robert May [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"] Motor & Getriebe Das Zusammenspiel der beiden Elektromotoren funktioniert gut, deren Antritt ist elektrotypisch druckvoll. Der leise und laufruhige Benziner lädt ausschließlich den Akku und wird teils erstaunlich lang weggeschaltet. Das anspruchslose Eingang-Getriebe bietet eine verstärkte Bergab-Rekuperation und eine nochmals stärkere „e-Pedal“-Einstellung, die den Einsatz des Bremspedals deutlich reduziert. Fahrwerk & Traktion Der Fahrkomfort ist fein, er litt auch nicht unter den am ­Testwagen aufgezogenen 20 Zoll-Rädern. Geringe Wankbewegungen, hohe Fahrsicherheit mit im Extremfall harmlosem Untersteuern. Die präzise Lenkung über das griffgünstige Volant ist relativ direkt, die Bremsen sind kräftig und gut dosierbar. Sehr gute Allrad-Traktion, wirkungsvoll unterstützt durch reaktionsschnelle Regelsysteme.…

7.4

FAZIT

Familientauglicher SUV mit spannendem Hybrid-Konzept.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
7

R3, 12V, Turbo, 1497 ccm, 158 PS (116 kW) bei 4600/min, max. Drehmoment 250 Nm bei 2400/min, E-Motoren v: 204 PS (150 kW) bzw. 330 Nm, h: 136 PS (100 kW) bzw. 195 Nm, Systemleistung 214 PS (157 kW) bzw. 525 Nm, Akku 2,1 kWh, Allradantrieb mit fixer Übersetzung, Scheibenbremsen v/h (bel.)

L/B/H 4680/1840/ 1720 mm, Radstand 2705 mm, 5–7 Sitze, Wendekreis 11,1 m, Reifendim. 235/50 R 19 (Testwagen-Bereifung 255/45 R 20), Tankinhalt 55 l, Reichweite 745 km, Kofferraumvol. 177/575–1396 l, Leergewicht (EU) 1908 kg, zul. Gesamtgewicht 2345 kg, max. Anh.-Last 1800 kg

0–100 km/h 7,0 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) € 734,40, Werkstätten in Österreich 109, Service alle 30.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 6,3 l, Testverbrauch 7,4 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 141/170 g/km

Front- und vordere Seiten­airbags plus Zentral-Airbag, durchgehende Kopfairbag-Vorhänge, Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung, Adaptiv-Tempomat, Spurhalte-, Spurführungs- und Stau-Assistent, Toterwinkel- und Querverkehrs-Warner, Verkehrszeichenerkennung, Headup-Display, LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Assistent, Licht- und Regensensor, Einparkassistent, akust. Einparkhilfe v+h,  Rundum-Kameras, Zweizonen-Klimaautomatik, Multimediasystem mit 12,3 Zoll-Touchscreen, Navigation, div. Online-Services, Android Audio & Apple CarPlay (kabellos), induktives Handyladen, DAB-Tuner, Bose-Soundsystem mit 10 LS, 4x USB-Slots, Echtlederpols­terung, E-Vordersitze mit Memory, el. klappbare Außenspiegel, Sitzheizung v, Lenkradheizung, heizbare Frontscheibe, abgedunkelte Fondscheiben, Panorama-Glasschiebedach, schlüssel­loser Zugang, E-Heckklappe mit Sensorsteuerung, 19 Zoll-Alufelgen etc.

3. Sitzreihe € 875,–, 20 Zoll-Aluräder € 630,–, Metallic-Lack ab € 750,–, Zweifarben-Lack € 1638,–