Doch die Kehrseiten darf man nicht unter den Teppich kehren. So sinkt das Kofferraum-Volumen um satte 115 Liter und das des Kraftstofftanks um ebenso spürbare 12,5 Liter. Dazu ist der Plug In-Hybrid knackige 8700 Euro teurer als der reine Benzin-Bruder mit 160 PS – und das, obwohl bei ihm keine NoVA fällig ist. In der Praxis kamen wir jedenfalls rein elektrisch 50 Kilometer weit, ohne 20 Zoll-Winterräder wäre dieser Wert wohl näher an der Werksangabe von 69 Kilometern gelegen. Mit leeren Akkus brauchte der Tonale dann etwas über sieben Liter auf unserer Normrunde – weil der Benziner fast ein Viertel der Strecke pausierte. Die genaue Bewertung des Test Alfa Romeo Tonale Hybrid lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Juni 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Fotos: Robert May
Motor & Getriebe
Gut gedämmter Vierzylinder-Benziner, höhertourig sportlich-dezenter Sound – gutes Zusammenspiel mit dem E-Motor, spontan vor allem im Sport-
Modus. Eher weich als flott schaltende Automatik.
Fahrwerk & Traktion
Trotz 20-Zöllern nicht unkomfortabel, auch nicht im Dynamik-Modus der Dämpfer. Agiles Einlenken über direkt-präzise Lenkung, ohne Tücken im Grenzbereich. Keine Traktions-Probleme dank relativ flott zugeschalteter (E-)Hinterachse. 1A-Bremsen.
Bedienung & Multimedia
Gute, fast sportliche Sitzposition auf ordentlichen Möbeln. Digital-Tacho und (schmaler) Multimedia-Touchscreen mit hoher Auflösung. Einige echte Knöpfe und Drehregler. Mittelmäßige Sprachsteuerung. Fein: Smartphone-Anbinden und -Laden kabellos, USB-Ports auch im Fond, Vorklimatisieren via App möglich. Genug brauchbare Ablagen.
Innen- & Kofferraum
Gutes Platzangebot vorne, hinten genug Beinfreiheit und passabler Kopfraum. Gepäckabteil durch Hybrid- Akkus spürbar beschnitten, kleine „Negativ“-Stufe nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen (inklusive praktischer Skidurchreiche). Minus: hohe Ladekante.
Dran & Drin
In der Top-Ausstattung genug Verwöhn-Features, ein paar, teilweise recht günstige Extras. Klapperfreie Verarbeitung, hochwertige Materialien.
Schutz & Sicherheit
Keine Hits in Sachen Airbag-Bestückung, mittelmäßig ist auch die Assistenz-Armada – übers günstige Aufpreis-Paket gibt’s alles Klassenübliche bis hin zu autonomem Fahren auf Level 2.
Reichweite & Laden
Brauchbare E-Reichweite in der Praxis, an der Schuko-Steckdose dauert eine Vollfüllung bei 3 kW knapp sechseinhalb Stunden, mit Mode 3-Ladekabel (Aufpreis 396 Euro) für maximal 7,4 kW geht es in zweieinhalb Stunden.
Preis & Kosten
BMW X1 und Cupra Formentor sind ähnlich teuer, aber etwas schwächer und schlechter ausgestattet, billiger gäbe es den „nur“ 240 PS starken Jeep Compass, teurer Peugeot 3008 und Range Rover Evoque. Mit leeren Akkus braver Verbrauch. Die zweijährige Garantie kann man auf fünf Jahre verlängern.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4528/ 1841/1601 mm, Radstand 2636 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,6 m, Reifendimension 235/40 R 20, Tankinhalt 42,5 l, Reichweite 590 km (plus elektr. 50), Kofferraumvolumen 385–1430 l
Leergewicht (EU) 1910 kg, zul. Gesamtgewicht 2470 kg, max. Anh.-Last 1250 kg, 0–100 km/h 6,2 sec, Spitze 206 (el. 135) km/h, Steuer (jährl.) € 648,–, Werkstätten in Österreich 75, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 1,4 l, Testverbrauch 3,6–7,2 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 32/83–166 g/km