Der einzige Nachteil ist politisch gewollt: Der 750e, also die 490 PS starke Plug-In-Hybrid-Variante, kostet (bedingt durch deren NoVA-Entfall) in der Anschaffung etwas weniger als der getestete Diesel. Ob das aus Klima- und Umwelt-Perspektive Sinn macht, darf man ruhig hinterfragen. Apropos hinterfragen: Der neue 7er ist in den Bereichen Technik und Innovation eine Ansage – vor allem mit den Optionen elektrisch bewegte Türen, 31,3 Zoll-Klappscreen im Fond und Liegestuhl rechts hinten à la First Class-Flug. Doch das Außen-Design mag so gar nicht in die alte Welt passen. Die genaue Bewertung des Test BMW 740d lesen Sie unten.
Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe April 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Power, Drehfreude, Kultiviertheit, Klang – besser macht es kein anderer Selbstzünder. Fehlerfreie Achtgang-Automatik, flotte und butterweiche Schaltvorgänge, fein beim Rangieren. Manuelle Gangwahl nur über Schaltwippen hinterm Lenkrad.
Fahrwerk & Traktion
An sich dank serienmäßiger Luftfederung mit tollem Federungskomfort, die montierten 21-Zöller mit Runflat-Bereifung schränkten diesen jedoch leicht ein. Hohe Agilität dank Allradlenkung, extrem stabil in flotten Kurven. Feinfühlige Lenkung, Top-Traktion. Die standfesten Bremsen lassen sich ob „Brake-by-Wire“-System nicht immer optimal dosieren.
Bedienung & Multimedia
1A-Ergonomie, bequeme Möbel mit ausreichend Seitenhalt. Hochauflösendes Bildschirm-Duo (digitale Instrumente plus Multimedia) im Widescreen-Format. Logisch aufgebaute und schnell durchschaute Software ohne Stabilitäts-Probleme. Größtmögliche Bedienfreiheit: Touchscreen, Knöpfe, Dreh/DrückRegler, Gesten- und (feine) Sprachsteuerung. Übersicht nach vorne nicht optimal. Großer Wendekreis, sehr hohe Reichweite. Kleines Handschuhfach.
Innen- & Kofferraum
Ob riesiger Abmessungen (Radstand über dem Vorgänger als Langversion) mit enormen Platzverhältnissen, vor allem im Fond (Liegesitz für 2200 Euro). Kofferraumvolumen im Klassenschnitt, Variabilität nur über Ski-Durchreiche. Ausreichend Ablagen.
Dran & Drin
Die vielseitige Serienausstattung reicht von Luftfederung und Allradlenkung über E-Sitzverstellung und Einpark-Automatik bis hin zu Bowers & Wilkins-Soundsystem und Alarmanlage. Darüber hinaus viele Extras, preislich oft gesalzen. Material-Wahl und Verarbeitung der Luxus-Klasse entsprechend.
Schutz & Sicherheit
Standardmäßiges Airbag-Aufgebot, dazu mit Fahrerknie-Luftsack. Feine Mitgift in Sachen Assistenzsysteme, noch weiter aufrüstbar über diverse Pakete.
Preis & Kosten
Preislich zwischen Audi A8 und Mercedes S-Klasse. Flexible Service-Intervalle, anfallende Kosten für fünf Jahre oder 100.000 Kilometer inklusive. Lediglich zwei Jahre garantieähnliche Gewährleistung. Sehr niedriger Test-Verbrauch.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 5391/1950/1544 mm, Radstand 3215 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,3 m, Reifendimension 245/50 R 19 (Testwagen-Bereifung v 255/40 R 21, h 285/35 R 21), Tankinhalt 74 l (AdBlue: 18,7 l), Reichweite 1235 km, Kofferraumvolumen 540 l, Leergewicht (EU) 2255 kg, zul. Gesamtgewicht 2895 kg, max. Anh.-Last 2100 kg
0–100 km/h 5,8 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährlich) € 1797,12, Werkstätten in Österreich 66, Service verschleißabhängig (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 6,3 l, Testverbrauch 6,0 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 166/158 g/km