Das Facelift ist eigentlich nur ein Faceliftchen, denn um die Änderungen an Kühlergrill, Scheinwerfern, Rücklichtern und Stoßfängern zu erkennen, muss man die zwei Versionen schon direkt nebeneinanderstellen. Egal, die B-Klasse spricht aufgrund ihrer erhöhten Sitzposition und ihrem Fokus aufs Praktische primär die ältere Generation an – und die schätzt radikale Änderungen ohnehin nicht so sehr. Dabei könnten sich auch Jüngere am großen Dynamik-Talent des Stuttgarter Kompakt-Vans erfreuen, das dieser unter seiner gefällig-unauffälligen Hülle gut zu verstecken versteht.
Motor & Getriebe
Der Zweiliter-Diesel gibt sich kultiviert und zieht kräftig durch. Das achtgängige Doppelkupplungs-Getriebe agiert sanft und unterstützt Spar-Bemühungen mit frühem Hochschalten. Auch beim Rangieren agiert es weitgehend ruckfrei.
Fahrwerk & Traktion
Das beim „Progressive Line Advanced Plus“ serienmäßige „Komfortfahrwerk mit Tieferlegung“ ist ein gelungener Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit. Ebenfalls gelungen: kaum Lastwechsel-Reaktionen, agil ansprechende Lenkung, kraftvolle Bremsen. Traktion außer bei Nässe tadellos.
Bedienung & Multimedia
Übersichtliches Cockpit mit klarer Schalter-Anordnung, aber mühsam zu bedienenden Touchfeldern am Lenkrad. Das Touchpad zwischen den Vordersitzen wurde neuerdings gestrichen. Smartphone-Integration kostet 378 Euro, exzellente Sprachsteuerung. Bequeme Vordersitze mit verstellbarer Schenkelauflage, viele Ablagen. Minus: kleiner Tank.
Innen- & Kofferraum
Sehr solide Platzverhältnisse vorne wie hinten, der Kofferraum ist groß und dank 2:1:2 umlegbaren Fondlehnen variabel erweiterbar – dank doppeltem Ladeboden bleibt die Fläche eben. Optional: Trenn-Netz (189 Euro), 2:1 längsverschiebbare Fondsitze inklusive verstellbare Lehnen-Neigung (454 Euro).
Dran & Drin
Die „Progressive Line Advanced Plus“ bringt um gut 5000 Euro ein insgesamt ordentliches Ausstattungs-Niveau. Ärgerlich: Viele Extras sind an teils teure Pakete gebunden. Feine Verarbeitung, hochwertige Materialien.
Schutz & Sicherheit
Sechs Airbags plus Kniepolster für den Fahrer, für 473 Euro gibt es Fond-Sidebags. Zu den Pflicht-Assistenzsystemen gesellt sich serienmäßig ein Querverkehrswarner. Alle weiteren Sicherheits-Wünsche erfüllt das Fahrerassistenz-Paket um 2300 Euro.
Preis & Kosten
Bei vergleichbarer Ausstattung rund 4000 Euro teurer als der BMW 218d Active Tourer, aber gut 1000 Euro günstiger als der (größere) VW Touran 2.0 TDI. Sehr braver Praxis-Verbrauch. Vier Jahre Garantie, genug Service-Stützpunkte, Jahres-Inspektion Pflicht.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4419/ 1796/1562 mm, Radstand 2729 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,0 m, Reifendimension 205/55 R 17 (Testwagen-Bereifung 225/45 R 18), Tankinhalt 43 l (AdBlue: 24 l), Reichweite 830 km, Kofferraumvolumen 445–1530 l
Leergewicht (EU) 1535 kg, zul. Gesamtgewicht 2055 kg, max. Anh.-Last 1600 kg, 0–100 km/h 8,5 sec, Spitze 219 km/h, Steuer (jährl.) € 648,–, Werkstätten in Österreich 93, Service alle 25.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 5,1 l, Testverbrauch 5,2 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 134/137 g/km