Die dritte Reihe ist in erster Linie für Kinder gedacht und damit wohl auf den Haupteinsatzzweck zugeschnitten – so wie auch der Rest des Fahrzeugs: Lange Urlaubsreisen zu fünft werden zum Genuss, in fast allen Bereichen ist der neue Espace ein hochwertigeres Fahrzeug als seine Vorgänger. Einzig in Sachen Abroll-Komfort opfert er Dämpfung zugunsten von mehr Fahrdynamik. Die bereits aus dem Vorgänger bekannte Allradlenkung wurde weiter verbessert und agiert nun deutlich intuitiver – der Wendekreis wird damit von 11,6 auf 10,4 Meter reduziert. Im frei konfigurierbaren Fahrmodus „Perso“ kann man das Feature auch abschalten – der Unterschied in Sachen Agilität wird dann deutlich. Darüber hinaus erfreut man sich am erstklassigen Multimedia- Angebot, logischer Bedienung und Fond-Kopfstützen im Stil eines Business-Jets. Die genaue Bewertung des Test Renault Espace lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe September 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Feines Zusammenspiel aus ausreichend kräftigem Dreizylinder-Verbrenner und E-Motor. Die Multimode-Automatik sortiert die Gänge tadellos, gönnt sich allerdings eine Gedenksekunde beim Kickdown. Rekuperation via Schaltwippen hinter dem Lenkrad mehrstufig einstellbar. Antrieb sehr gut gedämmt.
Fahrwerk & Traktion
Recht straff – dafür auch in flotten Kurven ohne nennenswerte Wankneigung. Leichtgängige, feinfühlige Lenkung. Wachsame Regelsysteme. Ausreichend kräftige Bremsen. Traktion OK.
Bedienung & Multimedia
Anständige Sitzposition auf durchschnittlich bequemen Sitzen und recht wenig Seitenhalt. Ergonomie einwandfrei. Erstklassige Multimedia-Ausstattung: hochauflösende Bildschirme, logisch aufgebaute und flotte Software, induktives Handyladen sowie Smartphone-Integration. Dazu hohe Bedienvielfalt inklusive Renault-typischem Lenkrad-Satellit. Ausreichend Ablagen. Rundumsicht mäßig (dafür mit 360 Grad-Kameras). Große Reichweite.
Innen- & Kofferraum
In der ersten und zweiten Sitzreihe mit tollen Platzverhältnissen, die (optionale) dritte Reihe ist nur für Kinder. Über 20 Zentimeter verschiebbare mittlere Bank, diese ist im Verhältnis 2:1 teilbar, die Lehnen sind umlegbar (allerdings mit „Schlucht“ zwischen den Sitzen). Hohe Ladekante. Gut nutzbarer Kofferraum, beim Fünfsitzer gute 100 Liter größer.
Dran & Drin
Im Top-Trimm ansehnlich ausgestattet, darüber hinaus mit einigen Extras. Wer u. a. auf Komfort-Kopfstützen oder elektrisch verstellbare Sitze verzichten kann, spart mit dem „Techno“ 6500 Euro. Weitgehend feine Materialien, saubere Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit
Das Standard-Luftpolster-Aufgebot wird durch einen Zentral-Airbag ergänzt. Bis auf Spurführungs-Assistent und Verkehrszeichenerkennung alle gängigen Assistenzsysteme Serie.
Preis & Kosten
Der siebensitzige Hybrid-Konkurrent Nissan X-Trail kostet empfindlich mehr, das Benziner-Trio VW Allspace, Skoda Kodiaq und Seat Tarraco ist ebenso deutlich teurer (bietet jedoch Allrad). Niedriger Spritverbrauch, günstige Kfz-Steuer, drei Jahre Garantie.

Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4722/ 1843/1645 mm, Radstand 2738 mm, 7 (5) Sitze, Wendekreis 10,4 m, Reifendimension 235/45 R 20, Tankinhalt 58 l, Reichweite 1035 km, Kofferraumvolumen 477–1714 (5-Sitzer: 579–1818) l
Leergewicht (EU) 1773 kg, zul. Gesamtgewicht 2360 kg, max. Anh.-Last 1500 kg, 0–100 km/h 8,8 sec, Spitze 174 km/h, Steuer (jährl.) € 336,96, Werkstätten in Österreich 166, Service alle 30.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 4,6 l, Testverbrauch 5,6 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 105/129 g/km