Und in der Praxis? Da zeigt sich der Diesel-Civic kultiviert und durchaus kräftig. Neben dem heißen Topmodell Honda Civic Type R gibt es eigentlich nur zwei Benziner-Alternativen, die kleinere, ein aufgeladener Dreizylinder mit 129 PS, läuft bei uns gerade im Dauertest – und ist gerade einmal 1000 Euro billiger als der i-DTEC. Dennoch soll nur etwa ein Drittel der Civic-Kunden zum Selbstzünder greifen. Ob’s am aktuellen Diesel-Bashing liegt oder an der Benziner-Tradition des Hauses Honda? Rein formal gibt es jedenfalls keinen Grund den Ölbrenner zu ignorieren.
Fahrwerk & Traktion – Ordentlicher Fahrkomfort, auch dank elektronischer Dämpfer – deren Sport-Modus etwas mehr Härte bringt. Heck beim Gaswegnehmen in flotten Kurven relativ instabil. Selten Traktions-Probleme, Top-Bremsen. Leichtgängige, durchaus präzise Lenkung.
Cockpit & Bedienung – 1A-Ergonomie, Bedienung nach etwas Gewöhnung einfach. Touchscreen-Menüaufbau logisch, dennoch wünscht man sich Drehregler für Lautstärke und Navi-Zoom. Tiefe Sitzposition auf ordentlichen Möbeln. Plus: E-Parkbremse mit Auto Hold-Funktion. Rückfahrkamera und Park-Piepser zum Glück Serie.
Innen- & Kofferraum – Vorne wie hinten gute Platzverhältnisse. Großer Kofferraum, allerdings mit kleiner Stufe bei Beladen, Boden aber eben nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen.
Dran & Drin – In der besten von vier Ausstattungsstufen nahezu lückenlos bestückt, das günstige Premium-Paket als einziges Extra neben Metallic-Lack muss gar nicht sein. Sehr gute Verarbeitung, großteils angenehme Materialien. Neungang-Automatik ab Sommer gegen Aufpreis.
Schutz & Sicherheit – Sechs Airbags plus eine Armada an Assistenzsystemen – in Sachen Sicherheit geht einem kaum etwas ab. Nervig: der übernervöse Kollisions-Warner.
Sauber & Grün – Praxis-Verbrauch weit jenseits der Werksangabe und auch über Vorgänger-Niveau. Nicht zu strenge Schaltanzeige, Start/Stopp halbwegs flott.
Preis & Kosten – Ausstattungsbereinigt im unteren Drittel der Kompaktklasse angesiedelt. Fein: drei Jahre Garantie. Nicht so gut: Ölwechsel fix alle 10.000 Kilometer, relativ dünnes Werkstatt-Netz. Vermutlich gute Werthaltung.