Immerhin ist sein Reichweiten-Potenzial ob der recht großen Batterie ordentlich, auch wenn die winterlichen Temperaturen im Testzeitraum nicht das Optimum in Sachen Strom-Verbrauch zugelassen haben. Am Ende bleibt die finanzielle Frage: Im Vergleich zum normalen Hybrid kostet die E-Version um 13.450 Euro mehr – der Plug-In-Hybrid ist immer noch um 6100 Euro günstiger als der Vollzeit-Elektriker (jeweils als Platin). Ob sich der Aufpreis auszahlt, hängt also stark von den eigenen Nutzungsgewohnheiten ab – und von den aktuellen staatlichen Förderungen. Die genaue Bewertung des Test Kia Niro lesen Sie unten.
Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Jänner/Februar 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Motor & Getriebe
Ausreichend kräftiger E-Antrieb: direktes Ansprechverhalten, vom Stillstand weg mit toller Beschleunigung. Über Schaltwippen hinter dem Lenkrad mehrstufig wählbare Rekuperation, in der höchsten Stufe ist Ein-Pedal-Fahren möglich.
Fahrwerk & Traktion
Im Fokus liegt Komfort, dennoch hält sich die Wank-Neigung in Kurven in Grenzen. Sicheres Fahrverhalten. In Sachen Traktion weitgehend unproblematisch. Lenkung: leichtgängig, aber nicht besonders reich an Feedback. Gute Bremsen.
Bedienung & Multimedia
Angenehme Sitzposition auf bequemen Stühlen, etwas mehr Seitenhalt wäre wünschenswert. Hohe Bedien-Freude, zahlreiche echte Schalter und Drehregler. Großzügige Displays (Multimedia und digitale Armaturen), stabile Software. Serienmäßig: Smartphone-Integration, induktives Handyladen, Sprachsteuerung. Übersicht OK. Ausreichend Ablagen.
Innen- & Kofferraum
Großzügige Platzverhältnisse in beiden Sitzreihen, gute Kopffreiheit. Die 2:1-Fondlehnen sind in der Neigung verstellbar und umlegbar, Ladeboden stets eben. Gut nutzbarer, großer Kofferraum mit E-Heckklappe. Elektro-Plus: Staufach für Ladekabel, wo sich beim Verbrenner-Bruder der Motor befindet.
Dran & Drin
Tolle Ausstattung im Top-Trimm: klimatisierte und elektrisch verstellbare Vordersitze, Lenkrad-Heizung, Premium-Sound und Einpark-Automatik sind Serie. Spar-Potenzial bei Ausstattungs-Verzicht: 9000 Euro. Gute Materialien, einwandfreie Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit
Übliches Airbag-Angebot plus Knieairbag fahrerseitig, dazu volle Assistenz-Ausstattung von Spurführungs-Hilfe bis Adaptiv-Tempomat mit Stop & Go.
Reichweite & Laden
Praxis-Reichweite gut, wenn auch weit weg von der Norm-Angabe. Niedrige Lade-Geschwindigkeit, es können maximal 72 kW aufgenommen werden.
Preis & Kosten
Bruder Hyundai Kona ist deutlich günstiger. Sportlichere und gleich große Kompakt-Alternativen: VW ID.3 und Cupra Born. Fein: lange Wartungsintervalle, dichtes Werkstatt-Netz, sieben Jahre Garantie. Verbrauch OK. Als braver Stromer mit langer Garantie vermutlich leicht wiederzuverkaufen.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4420/1825/1570 mm, Radstand 2720 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifendimension 215/55 R 17, Kofferraumvolumen 475–1392 l, Leergewicht (EU) 1757 kg, zul. Gesamtgewicht 2200 kg, max. Anh.-Last 750 kg
0–100 km/h 7,8 sec, 60–100 km/h 5,6 sec, Spitze 167 km/h, Steuer (jährl.) keine, Werkstätten in Österreich 110, Service alle 30.000 km (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 16,2 kWh, Testverbrauch 19,9 kWh, Reichweite Norm/Test 460/325 km, Ladedauer bei 11 kW (100%) 6:20 Std, bei 72 kW Gleichstrom (80%) 41 Min